Aufstieg Perfekt: Der VfB Lübeck und Marius Hauptmann sind zurück in Liga 3!

Drochtersen/Lübeck - Der zweite Aufsteiger in die 3. Liga steht fest! Auf Preußen Münster folgt der VfB Lübeck - die Norddeutschen machten am Freitagabend die Rückkehr nach zwei Jahren Regionalliga perfekt.

Posieren zum Aufstiegsfoto: das Team des VfB Lübeck im vorherigen Heimspiel vor den Fans.
Posieren zum Aufstiegsfoto: das Team des VfB Lübeck im vorherigen Heimspiel vor den Fans.  © IMAGO / Susanne Hübner

Es war ein regnerischer Abend im niedersächsischen Drochtersen, der dennoch etwa 1000 Fans des VfB Lübeck nicht davon abhielt, ihr Team zum Auswärtsspiel zu begleiten.

Das Ziel war klar: Der Aufstieg sollte mit einem Punktgewinn perfekt gemacht werden. Dieser war auch notwendig gewesen, weil Konkurrent Hannover II am Nachmittag gewonnen hatte.

Als dann in der 48. Minute der gebürtige Lübecker und Rückkehrer Marvin Thiel (28) das 1:0 per fulminantem Distanzschuss besorgte, war die perfekte Geschichte geschrieben: Die Schleswig-Holsteiner brachten den Sieg über die Ziellinie und die Fans stürmten nach Abpfiff den Platz.

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Es ist für die Grün-Weißen die erneute Rückkehr in den überregionalen Spielbetrieb nach 2020/21, als der VfB inmitten der Corona-Pandemie den Aufstieg per Quotientenregel zugesprochen bekam.

Doch die damalige Spielzeit entwickelte sich zur Horror-Saison: Zum einen durften die nach Profifußball lechzenden Anhänger aufgrund der Beschränkungen nahezu die komplette Serie nicht die Lübecker Lohmühle säumen.

Und am Ende der Saison landete der VfB auch noch auf Platz 19, das bedeutete den sang- und klanglosen direkten Wiederabstieg in die semiprofessionelle Regionalliga Nord.

Neben Hauptmann laufen Felix Drinkuth, Kimmo Hovi und Niklas Kastenhofer für den VfB Lübeck auf

Ein Wechsel, der sich auf Strecke auszahlen könnte: Marius Hauptmann (23) zog es im vergangenen Sommer nach drei Jahren Zwickau zum VfB Lübeck, mit dem er nächste Saison 3. Liga spielen wird, während der FSV vor dem Regionalliga-Abstieg steht.
Ein Wechsel, der sich auf Strecke auszahlen könnte: Marius Hauptmann (23) zog es im vergangenen Sommer nach drei Jahren Zwickau zum VfB Lübeck, mit dem er nächste Saison 3. Liga spielen wird, während der FSV vor dem Regionalliga-Abstieg steht.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

In jener Regionalliga Nord, die größtenteils von Kleinvereinen, Feierabendfußballern und U23-Teams gespeist wird, wurden die Hansestädter vor Saisonbeginn als großer Favorit gehandelt.

Bezeichnend für die Ambitionen vieler Klubs war die Aufstiegsmeldung: Neben den Lübeckern reichte in der U23 von Hannover 96 nur ein weiterer Klub überhaupt Lizenzunterlagen für die 3. Liga ein.

Der Glaube an den Aufstieg der Lübecker wurde spätestens nach dem Sieg im DFB-Pokal gegen Hansa Rostock (1:0) und zwölf ungeschlagenen Partien zum Ligastart richtig real. Dank der frühzeitigen Kaderzusammenstellung von Sebastian Harms (44) bildete sich schnell eine homogene und eingespielte Einheit heraus.

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Unter anderem lotste der Sportvorstand mit Marius Hauptmann (23) einen Ex-Dynamo und früheren Zwickauer an die Lohmühle, der sich zu den Topscorern des Teams aufschwang.

Auch die im Nordosten wohlbekannten Felix Drinkuth (28), Niklas Kastenhofer (24), Tarik Gözüsirin (21) und Kimmo Hovi (28) nahmen im Aufstiegskampf eine wichtige Rolle ein.

Der VfB Lübeck steigt auf, obwohl die U23 des Hamburger SV Tabellenführer der Regionalliga Nord ist

Die Lübecker Pappelkurve war einer der Erfolgsgaranten der Saison. Der VfB weist den mit Abstand höchsten Zuschauerschnitt der Regionalliga Nord auf (3.636 Fans pro Liga-Heimspiel).
Die Lübecker Pappelkurve war einer der Erfolgsgaranten der Saison. Der VfB weist den mit Abstand höchsten Zuschauerschnitt der Regionalliga Nord auf (3.636 Fans pro Liga-Heimspiel).  © Michael Schwartz/dpa

Im Winter wurde mit dem Ex-Hallenser Janek Sternberg (30) noch einmal auf einer Problemposition nachgerüstet. Die Eckpfeiler des Teams sind aber andere: Kapitän Tommy Gruppe (31) war bereits beim letzten Aufstieg dabei, Mittelfeld-Regisseur Mirko Boland (36) stieg einst mit Eintracht Braunschweig in die Bundesliga auf.

Dass dennoch hochkarätige Verstärkungen notwendig sein werden, um nicht wie 2020/21 Schiffbruch zu erleiden, ist allen Verantwortlichen klar. Nach dem Aufstieg stehen laut transfermarkt.de 18 Spieler unter Vertrag.

Auch auf der Trainer-Position gibt es noch Fragezeichen: Lukas Pfeiffer (32) besitzt aktuell nur die B-Lizenz, für die 3. Liga ist aber die zwei Stufen höhere Pro-Lizenz vonnöten. Lübeck hofft auf eine Sonderregelung durch den DFB.

Bis dahin hat der Klub aber noch ein anderes Ziel: Meister werden.

Denn so kurios wie es klingt, aktuell sind die Marzipanstädter nur Zweiter hinter der U23 des HSV, die allerdings ein Spiel mehr auf dem Konto haben und aus strukturellen wie Kostengründen auf einen Aufstieg verzichten.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Susanne Hübner

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