Stefaniak beklagt Auer Chancenverwertung: "Wir haben uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen"
Aue - Der FC Erzgebirge verzweifelte am Sonntag in der ersten Halbzeit an sich selbst und schaffte es trotz klarster Chancen nicht, mit einer deutlichen Führung in die Pause zu gehen. Das rächte sich gegen ein brutal effektives Spitzenteam wie Arminia Bielefeld.
Unter dem Strich stand so vor 10.111 Zuschauern im Erzgebirgsstadion mit 1:3 (1:0) die erste Saisonniederlage für die Veilchen. Tabellenführung futsch!
"Von der 25. Minute bis zur Halbzeit haben wir nicht viel Land gesehen", gab Arminia-Coach Mitch Kniat hinterher zu, sprach aber in Summe von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft. Was die Chancenverwertung anbelangte, war die Arminia weitaus effektiver.
Aue dagegen sündigte mit der Vielzahl an guten Möglichkeiten in der ersten Halbzeit. "Wir müssen in der ersten Halbzeit den Sack zumachen. Gehst du mit 2:0, 3:0 in die Pause, läuft das Spiel ganz anders", mutmaßte Marvin Stefaniak im Anschluss in der Mixed-Zone.
Er hatte in der 28. Minute per Strafstoß für die zu diesem Zeitpunkt längst überfällige Führung gesorgt, nachdem Boris Tashchy und Marcel Bär in der Anfangsviertelstunde schon hätten vorlegen müssen.
Dass der Elfmeter eigentlich gar keiner war, Kilian Jakob bereits vor der Strafraumkante gefoult wurde, gehört allerdings zur ganzen Wahrheit dazu.
Aue kassiert gegen Bielefeld drei Tore in der 2. Halbzeit
"Für die zweite Halbzeit hatten wir uns viel vorgenommen, haben es aber nicht umgesetzt und uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen. Weil wir nicht mehr vernünftig hinten herausgespielt, sondern nur lange Bälle gespielt haben, wo dann die zweiten Bälle nicht gewonnen wurden. Das war letztlich fatal!", schätzte Stefaniak ein.
Stefano Russo (56.) per direkten Freistoß, der nach Ansicht von FCE-Coach Pavel Dotchev keiner war, glich aus. Mael Corboz (61.) stellte die Partie auf den Kopf.
Danach kann Aue wieder zurückkommen, wenn Referee Florian Heft das Foul an Stefaniak im Strafraum als solches wertet.
"Ich muss mir das noch mal anschauen, aber ich sage, das ist hundertprozentig einer, denn ich nehme den Ball mit dem ersten Kontakt mit und der Gegenspieler trifft erst mich und dann den Ball", beschrieb Stefaniak die Szene.
"Ich bin der Meinung, da kann man Elfmeter geben", pflichtete Dotchev bei. Sportchef Matthias Heidrich hatte entsprechend Klärungsbedarf und suchte den Weg in die Schiedsrichterkabine. Was dort gesprochen wurde, verriet der 46-Jährige auf TAG24-Nachfrage: "Er sagt, es ist ein Pressschlag. Ich sah, dass nur Marvin den Ball spielt."
Statt 2:2 gab's wenig später das 1:3 von Marius Wörl (78.). Heidrich: "Wir kriegen das dritte zu zeitig. Mit zwei Toren Rückstand war das Spiel vorbei."
Titelfoto: IMAGO/Frank Kruczynski