Drittligist im freien Fall: Fans protestieren mit Knallhart-Banner und Leere

Sandhausen - Gemeinsam mit Dynamo Dresden war der SV Sandhausen als großer Aufstiegsfavorit in die Saison der 3. Liga gestartet und thronte im November noch an der Tabellenspitze - doch dann folgte der fast beispiellose Absturz. Am Samstag haben die Fans nun Dampf abgelassen.

Die SVS-Anhänger hatten am Samstag eine klare Botschaft an das Team.  © IMAGO / foto2press

"Unser Support angepasst an Eure Leistung", prangte gegen Rot-Weiss Essen von einem großen Banner vor dem leeren Heimblock im Stadion am Hardtwald.

Die ersten zehn Minuten verzichteten die Anhänger auf Unterstützung, erst danach füllte sich die Tribüne langsam. Der Unmut der Zuschauer blieb aber unverkennbar.

"Vereinsstrukturen professionalisieren!" und "Sechs Jahre, zwölf Trainerwechsel, 106 Spieler - die einzige Kontinuität ist fehlende Philosophie", stand etwa auf weiteren Plakaten der SVS-Zuschauer.

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Geholfen hat es wenig, die Sandhäuser mussten sich auch gegen RWE mit 0:2 geschlagen geben.

Es war die 16. Niederlage in den vergangenen 19 Partien. Auf dem 18. Tabellenplatz mit sieben Punkten Abstand zum rettenden Ufer taumelt der "Aufstiegsanwärter" vier Spiele vor Schluss unaufhaltsam dem Abstieg in die Regionalliga entgegen.

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Sandhausen-Boss Jürgen Machmeier gesteht Fehler

"Fehlende Philosophie in der Mannschaft, fehlende DNA - hundertprozentig. Aber nicht erst in dieser Saison, sondern schon in den letzten vier Jahren. Unsere DNA ist verloren gegangen", gestand auch Präsident Jürgen Machmeier (64) in der Halbzeit am Magenta-Mikro.

Nur im Hinblick auf die Vereinsstrukturen wollte er den Fans nicht zustimmen: "Wir haben Unglaubliches geschafft, waren 15 Jahre im Profifußball und elf Jahre in der 2. Liga mit genau diesen Strukturen, da hat sie keiner kritisiert. Da muss man schon aufpassen: Wir sind in Sandhausen, nicht irgendwo in der Großstadt."

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