Hätte Spielabsage verhindert werden können? Drittligist räumt grobe Fehler ein!

Unterhaching - Wie konnte das passieren? Diese Frage stellen sich viele Fans und Experten nach der kurzfristigen Absage der Drittliga-Partie zwischen der SpVgg Unterhaching und dem FC Hansa Rostock. Inzwischen haben die Bayern grobe Fehler eingestanden, doch vom DFB drohen noch Konsequenzen.

SpVgg-Präsident Manfred Schwabl (58) nahm die Schuld für die kurzfristige Spielabsage auf sich und seinen Verein.
SpVgg-Präsident Manfred Schwabl (58) nahm die Schuld für die kurzfristige Spielabsage auf sich und seinen Verein.  © Robert Michael/dpa

"Vor dem Rostock-Spiel standen wir im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden, aber anscheinend hat das nicht ausgereicht. Das müssen wir auf unsere Kappe nehmen. Das war unser Fehler", sagte Unterhachings Präsident Manfred Schwabl (58) dem BR.

Das für Sonntag angesetzte Duell muss aufgrund eines unzureichenden Sicherheitskonzepts für den Sportpark ausfallen, wie die Spielvereinigung mit äußerst wenig Vorlauf am Mittwoch mitteilte.

Bekannt war das Problem allerdings schon deutlich länger. Auf NDR-Nachfrage erklärte die Gemeinde, dass der Klub bereits zu Beginn der laufenden Saison erstmals zur Überarbeitung des Sicherheitskonzepts aufgefordert worden sei.

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Ende August folgte demnach eine weitere Besprechung mit Verein, Gemeinde und Polizei. Darüber hinaus sei regelmäßig an die Notwendigkeit erinnert worden, nur gehandelt habe der Tabellenletzte der 3. Liga nicht.

Die letzte Frist zur Einreichung eines neuen Konzepts lief schließlich am 18. Februar ab, zwei Tage später wurde Unterhaching über die bevorstehende Absage informiert, auch wenn der amtliche Bescheid erst am 25. Februar zugestellt wurde.

Der "Schwarze Peter" liegt bei der SpVgg Unterhaching

Der Sportpark in Unterhaching braucht ein neues Sicherheitskonzept. Ob das an baulichen Mängeln oder anderen Gründen liegt, ist derweil nicht bekannt.
Der Sportpark in Unterhaching braucht ein neues Sicherheitskonzept. Ob das an baulichen Mängeln oder anderen Gründen liegt, ist derweil nicht bekannt.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Hätte die SpVgg das Konzept noch am 18. Februar eingereicht, wäre die Abwicklung bis zum Hansa-Spiel laut Gemeinde gerade so möglich gewesen, doch der Verein habe seinen Entwurf erst am Mittwoch, dem Tag der offiziellen Absage, abgegeben.

"Im Hinblick auf das Rostock-Spiel liegt ja das Sicherheitskonzept mittlerweile vor. Aber die Behörden haben gesagt, es ist einfach zu knapp gewesen. Den Schuh müssen wir uns schon selber anziehen", so Schwabl. "Wir können den Behörden nicht sagen: 'Drückt's ein Auge zu'. Wir haben sehr viele Familien mit Kindern im Stadion, das ist mir dann auch zu heiß."

Da die Entscheidung kurz nach dem von schweren Ausschreitungen begleiteten Ostderby zwischen Rostock und Dynamo Dresden fiel, vermuteten einige bereits einen Zusammenhang. Hansa-Boss Jürgen Wehlend (59) wies diesen Vorwurf aber anschließend umgehend zurück, sein Hachinger Kollege sprang ihm mittlerweile zur Seite.

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"Das war sicherlich für die Bewertung nicht positiv. Aber den Schwarzen Peter auf die Rostock-Fans zu schieben, ist nicht Haching-Art. Das mache ich mit Sicherheit nicht", sagte Schwabl. "Der Schwarze Peter liegt nur bei uns."

Und der könnte noch teuer werden: Der DFB hat in seinem offiziellen Statement nämlich verlauten lassen, den Fall und mögliche Konsequenzen "intensiv prüfen" zu wollen.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, PICTURE POINT / S. Sonntag

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