Christoph Daum (†70) ist tot: Trainer-Legende verliert erbitterten Kampf gegen den Krebs

Köln - Christoph Daum ist tot. Der langjährige Bundesliga-Trainer starb am Samstag im Alter von 70 Jahren "friedlich im Kreise seiner Familie" in Köln. Seit Jahren führte er einen erbitterten Kampf gegen den Krebs.

Im Oktober 2022 erhielt Christoph Daum (†70) die Diagnose Lungenkrebs. Jetzt ist er tot. (Archivbild)
Im Oktober 2022 erhielt Christoph Daum (†70) die Diagnose Lungenkrebs. Jetzt ist er tot. (Archivbild)  © Achim Scheidemann/dpa

Die Familie des gebürtigen Zwickauers bestätigte den Tod gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Daum hinterlässt seine Ehefrau Angelica Camm-Daum (61) - das Paar war seit 2007 verheiratet - sowie vier Kinder und zwei Enkelkinder.

Im Rahmen eines Routine-Gesundheitschecks erhielt Daum im Oktober 2022 die Hiobsbotschaft: "Dabei sind Unregelmäßigkeiten aufgetreten, in deren Folge das Lungenkarzinom entdeckt wurde", erklärte er damals.

Nach der Diagnose zog sich der Kult-Übungsleiter, der im Fußball-Oberhaus für Stuttgart, Köln, Leverkusen und Frankfurt an der Seitenlinie stand, zunächst aus der Öffentlichkeit zurück.

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Irgendwann ging er in die Offensive, gab wieder Interviews und setzte sich mit seiner bewegenden Geschichte in Talkshows. "Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht", lautete seine Kernbotschaft.

Knapp 30 Chemotherapien hat Daum über sich ergehen lassen müssen. Zuletzt schien es ihm sogar wieder etwas besser zu gehen. "Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Es ist ein Fahren auf Sicht", erklärte der 70-Jährige noch im Mai gegenüber Welt-TV.

Mit dem VfB Stuttgart gewinnt der 70-Jährige (3.v.r.) in der Saison 1991/1992 sensationell die deutsche Fußball-Meisterschaft.
Mit dem VfB Stuttgart gewinnt der 70-Jährige (3.v.r.) in der Saison 1991/1992 sensationell die deutsche Fußball-Meisterschaft.  © Michael Jung/dpa

Christoph Daum gewinnt Meisterschaft und stolpert über Kokain-Affäre

Daum äußert sich im Oktober 2000 auf einer Pressekonferenz zu den gegen ihn laut gewordenen Kokain-Vorwürfen.
Daum äußert sich im Oktober 2000 auf einer Pressekonferenz zu den gegen ihn laut gewordenen Kokain-Vorwürfen.  © Roland Scheidemann/dpa

Die Krebsdiagnose habe "so ein bisschen den Schrecken verloren. Es ist nicht mehr so die Todesnachricht. Wir haben unglaublich gute Therapien. Ich befinde mich in besten Händen", verriet der Fußballlehrer weiter.

Für den Kampf gegen die tückische Krankheit hatte sich Daum sogar eine Taktik zurechtgelegt: "Das ist eine absolute Pressing-Situation." Das Ziel: "Druck auf den Gegner, auf die Krebszellen ausüben." Zwei Jahre lang ging sein Plan auf.

Der Wahl-Kölner war über viele Jahre eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Bundesliga. Mit dem VfB Stuttgart gewann er 1992 sensationell die Deutsche Meisterschaft. Legendär war aber vor allem auch die Kokain-Affäre 2000.

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Eine freiwillige Haarprobe wurde ihm zum Verhängnis und kostete ihn das fast schon sicher geglaubte Amt des Bundestrainers. Der Satz "Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe", ist bis heute legendär.

Trotz des Skandals kämpfte sich Daum zurück auf die große Bühne. Er gewann weitere Titel in Österreich und der Türkei und führte seinen Herzensverein 1. FC Köln zurück ins Oberhaus. Jetzt hat er sein bedeutendstes Spiel verloren.

Titelfoto: Achim Scheidemann/dpa

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