Baller League wichtiger: Klub schmeißt fünf Spieler wegen Doppelbelastung raus!
Bonn - Das ist ein dickes Ding! Keinen Monat nach dem Start der Baller League gibt es den ersten großen Streit - ein Oberligist hat fünf seiner Spieler vor die Tür gesetzt, weil sie ihre Priorität im neu gegründeten Format sehen.
Das ist mal eine ungewöhnliche Maßnahme im Abstiegskampf! Der FV Bonn-Endenich hat vor dem ersten Rückrundenspieltag fünf seiner Spieler rausgeschmissen.
Der Grund: Zu viel Spaß in der Baller League, zu wenig Schinden im Abstiegskampf!
Die Bonner spielen zum ersten Mal in ihrer Geschichte in der fünftklassigen Mittelrheinliga, agieren an der Schwelle zum Profifußball. Doch nach 15 Spielen rangiert der Aufsteiger auf Platz 14.
Deswegen ist voller Fokus und Einsatz im Abstiegskampf gefragt. Nur nicht bei fünf Akteuren des Klubs, die ihr Heil viel mehr in der neu gegründeten Baller League suchen!
Leonardo Dos Santos (24), Tom Wüstenberg (28), Benedikt Palm (23), Florian Schöller (33) und selbst Kapitän Abdenbi Oubelkhiri (23) sind kein Teil des Kaders mehr in der am Sonntag startenden Rückrunde.
Der FV Bonn-Endenich steckt voll im Abstiegskampf der Mittelrheinliga
Die betreffenden Akteure wurden demnach von Sportdirektor Markus Köppe vor die Wahl gestellt: Bonn-Endenich oder Baller League.
Sie entschieden sich für das Vergnügen, während der ebenfalls für die Baller League angefragte Mitspieler Jakub Merlan-Jarecki (28) einen Rückzieher machte. Der 28-Jährige ist darüber hinaus als Reality-Star aktiv.
Die Bonner begründen die harte Entscheidung unter anderem mit der erhöhten Verletzungsgefahr der Baller League. Ab der zweiten Woche hätte die Härte und Ernsthaftigkeit auf den Courts der Baller League wesentlich zugenommen.
Außerdem sei zunächst nur von einem Testlauf von drei seiner Spieler die Rede gewesen, ehe feste Verträge unterzeichnet wurden.
"Diese Entwicklung kann nicht gut sein. Und ich weiß, wir sind nicht der einzige Verein, der mit Unmut reagiert", ließ Bonns Sportdirektor in einer 24-minütigen Videobotschaft verlauten. Rein finanziell scheint sich die Baller League mit 250 Euro pro Match über zweimal 15 Minuten jedoch mehr zu lohnen als der Knochenkampf Mittelrheinliga.
Sein Verein ist nicht der einzige, der betroffen ist. Unter anderem stürmt für Drittliga-Aufstiegsanwärter Fortuna Köln in Richard Sukuta-Pasu (33) ein früherer Bundesliga-Stürmer, der montags ebenfalls in der Baller League kickt.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa