Ein Hai riss ihr das Bein ab - Jetzt will sie bei den Paralympics um Gold schwimmen!

Paris (Frankreich) - Am heutigen Mittwoch beginnen in Paris die Paralympischen Spiele. Mit dabei ist auch US-Schwimmerin Ali Truwit (24) - mit einer erstaunlichen Comeback-Geschichte im Gepäck. Gerade einmal 15 Monate ist es her, dass ein Hai ihr das Bein abriss!

Ali Truwit (24) wurde im Mai 2023 von einem Hai attackiert und verlor so ihr linkes Bein.
Ali Truwit (24) wurde im Mai 2023 von einem Hai attackiert und verlor so ihr linkes Bein.  © Bildmontage: Screenshot/Instagram/aliltruwit (2)

Sie war schon immer eine gute Schwimmerin, in den USA auf College-Level unterwegs gewesen. Dass Schwimmen ihr einmal das Leben retten würde, hätte sie aber wohl selbst niemals geglaubt.

Denn am 24. Mai 2023 war Ali Truwit mit ihrer Freundin Sophie Pilkinton auf den Turks- und Caicoinseln zum Schnorcheln unterwegs, als plötzlich ein Hai auftauchte.

Er habe sie angegriffen und sie hätten versucht, sich zu wehren, erzählte Truwit der Nachrichtenagentur AP, doch der Hai biss sie in den Fuß und den Unterschenkel.

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"Mein erster Gedanke war: 'Bin ich völlig verrückt oder habe ich keinen Fuß mehr?'", schilderte die 24-Jährige die lebensbedrohliche Situation. "Es war schwer vorstellbar für mich. Aber man muss sofort handeln."

So schwammen die beiden jungen Frauen, der Hai noch in der Nähe, rund 70 Meter zu ihrem Boot, wo Pilkinton sofort einen Druckverband um das linke Bein von Truwit anlegte und ihr somit das Leben rettete.

Die US-Amerikanerin, die nur wenige Tage zuvor das College abgeschlossen hatte, wurde schnellstmöglich in ihre Heimat geflogen und musste sich dort drei Operationen unterziehen. In einer davon wurde ihr das Bein unterhalb des Knies amputiert - genau an ihrem 23. Geburtstag.

Ali Truwit kämpfte sich ins Leben zurück - Und zu den Paralympics

Ali Truwit (l.) kämpfte sich nach der Haiattacke zurück ins Leben. Das nächste große Ziel: eine Medaille bei den Paralympics.
Ali Truwit (l.) kämpfte sich nach der Haiattacke zurück ins Leben. Das nächste große Ziel: eine Medaille bei den Paralympics.  © Jon Kopaloff / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Nach vielen "dunklen Tagen" und zahlreichen Therapiestunden erkannte Truwit, dass sie sich neben einem Bein nicht auch noch ihre Liebe zum Wasser von der Haiattacke nehmen lassen wollte, schließlich löste auch nur das Geräusch von Wasser traumatische Flashbacks bei der 24-Jährigen aus.

Im Pool im Garten der Familie arbeitete sie hart daran, ihr Trauma zu überwinden - und setzte sich schließlich neue Ziele.

Zunächst hatte Truwit die Paralympics 2028 in Los Angeles im Visier, doch sie fragte sich: "Wieso warten?"

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Also gab sie alles, um sich bereits für Paris zu qualifizieren - mit Erfolg! In der Klasse S10, in der unter anderem Schwimmer mit einer fehlenden Gliedmaße antreten, wird sie nur 15 Monate nach dem Haiangriff über 100 und 400 Meter Freistil sowie 100 Meter Rücken an den Start gehen und um Medaillen kämpfen.

"Ich liebe Comeback-Geschichten", sagte die 24-Jährige. "Ich habe mich definitiv auf die Comeback-Geschichten anderer verlassen, um an der kühnen und unrealistischen Hoffnung festzuhalten, einen Hai abzuwehren, zu überleben, eine Gliedmaße zu verlieren und es innerhalb eines Jahres zu den Paralympics zu schaffen."

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Instagram/aliltruwit (2)

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