Unvorstellbar! Diese Tierquälerei war früher Sport: Fliegende Pferde

Atlantic City (USA) - Früher war nicht alles besser. Das wird auch dann klar, wenn man sich mit "Diving Horse" beschäftigt. Vom Turm springende Pferde waren zum Ende des 19. Jahrhunderts in den USA eine beliebte Attraktion - und blieben es länger als man glaubt.

"Diving Horse" war für Pferd und Reiter eine Tortur. (Symbolbild)
"Diving Horse" war für Pferd und Reiter eine Tortur. (Symbolbild)  © 123RF/gudkovandrey

Aus bis zu 20 Metern Höhe sprangen die Pferde von einer extra für sie gefertigten Plattform ins Wasser.

Ein historisches Video, welches um 1900 aufgenommen wurde, zeigt diese Tierquälerei, die für Pferd und Reiter nicht immer gut ausging.

Laut der "New York Times" erfand der Schausteller William Frank Carver (1851-1927) im Jahr 1881 diese "Attraktion", nachdem der US-Amerikaner mit seinem Pferd über eine Brücke geritten war, aber diese zusammenbrach. Sein Pferd tauchte wohl ins Wasser und gelangte ans rettende Ufer.

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Daraufhin trainierte Carver verschiedene Pferde und etablierte das "Diving Horse". Das Tauchpferd.

Um es für den einen oder anderen Zuschauer noch spektakulärer zu machen, wurden attraktive Frauen auf das Pferd gesetzt - das ging nicht immer gut aus.

Sonora Carver erblindete durch den Sprung mit einem Pferd

Der Kopf des Pferdes stieß bei diesem "Sport" beim Wasseraufprall häufig mit dem Kopf der Reiterin zusammen, wenn sie nicht ausreichend darauf achtete, sich seitlich wegzuneigen. Schwere Kopfverletzungen waren die Folge.

Berühmt wurde Sonora Carver (†99). Die US-Amerikanerin erblindete 1931 nach einem Sprung mit einem Pferd, weil sie beim Wasseraufprall die Augen offen ließ. Laut "Spiegel" sprang die US-Amerikanerin aber jahrelang weiter, ohne dass ihr Publikum von ihrer Erblindung wusste.

Ihre Biografie wurde 1991 von Disney verfilmt: "Wild Hearts Can’t Be Broken", der deutsche Titel ist aber: "Das Herz einer Amazone - wild und frei".

"Diving Horse" wurde sogar noch in den 1990ern praktiziert

Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts standen Tierschützer auf dem Plan und versuchten, diese Tierquälerei verbieten zu lassen. Aber bis in die 1970er Jahre konnte man dieses "Spektakel" auf dem Steel Pier in Atlantic City betrachten, 200 Kilometer südlich von New York City, ehe es nach steigendem Druck durch Tierschützer eingestellt wurde.

1993 gab es dort ein kleines Comeback, als Pferde ohne Reiter ins Wasser sprangen. Aber neben den Protesten der Tierschützer war das auch wirtschaftlich ein Fiasko. 2012 gab es das letzte Mal den Versuch, diese "Tradition’" wiederzubeleben. Ohne Erfolg.

Titelfoto: 123RF/gudkovandrey

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