Riesa - Es war ein riesiges Spektakel mit toller Stimmung, doch die Feierlaune bei den International Darts Open am Wochenende in Riesa wurden von einigen wenigen Idioten gestört, die den Belgier Kim Huybrechts (36) übel beleidigten.

In der ersten Runde am Freitagabend musste die Nummer 34 der Weltrangliste gegen den Deutschen Florian Hempel (34) ran. Der gebürtige Dessauer hatte im Osten des Landes somit quasi ein Heimspiel, auch wenn er mittlerweile in Köln lebt und mit dem Lied "Kölsche Jung" zu seinen Spielen einläuft.

Normalerweise geht es im Darts-Sport äußerst fair zu, werden beide Spieler unterstützt und die Treffer gefeiert. Doch an diesem Abend in Riesa waren einige wenige der Meinung, die tolle Stimmung, die in der Sachsen-Arena herrschte, zu trüben.

Dass Huybrechts beim Einlauf ausgebuht wurde, kann man dafür, dass das Turnier in Deutschland stattfand und er somit gegen einen Lokalmatadoren antrat, noch unter "normal" verbuchen. Doch im Laufe des Matches, das der Belgier am Ende mit 6:3 nach Legs gewann, kamen aus dem Hintergrund der Halle üble Beleidigungen.

Während der Übertragung beim Streamingdienst DAZN waren diese nicht zu hören, doch nach der Begegnung sprach der Belgier am Mikrofon Klartext.

"Einige dahinten haben mich beleidigt, und Florian hat ihnen gesagt, dass sie das nicht tun sollen. Also danke an Florian, denn das ist Respekt und sehr nett von ihm", machte Huybrechts den Vorfall öffentlich.

Sein Kontrahent hatte zuvor versucht, die wenigen Störer zur Ruhe und vor allem zum Schweigen zu bringen. "Manchmal wird man ausgebuht, das ist ok. Aber ich verstehe ein bisschen Deutsch und habe gehört, was sie mir zugerufen haben, und das war nichts Nettes", erklärte der Belgier weiter.

Darts Als erste Trans-Frau dabei: Darts-Spielerin schreibt WM-Geschichte!

Schade, dass diese Minderheit so ein schlechtes Licht auf die Veranstaltung warf. Denn abgesehen von diesem Vorfall war der Auftakt in Riesa für die European Tour ein voller Erfolg.

Nicht nur die Stimmung war super, sondern auch der sportliche Wert war enorm - denn wie vom Veranstalter angekündigt, fanden sich alle Top-Stars der Szene in der Sachsen-Arena ein.

So kam es dann am Sonntagabend im Finale zum großen Showdown zwischen dem Weltranglisten-Ersten Gerwyn "The Iceman" Price (36/Wales) und Peter "Snakebite" Wright (51/Schottland).

Wright hätte dabei die Chance gehabt, sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Platz an der Sonne zu schnappen, doch Price wehrte den Angriff mit einem 8:4-Sieg nach Legs ab. "Ich habe ihm gesagt, dass er noch eine Woche warten muss", strahlte der Waliser am Mikrofon nach seinem Triumph.

Für Riesa war es abgesehen von dem Vorfall am Freitag ein Top-Event. Unter 2G-plus-Bedingungen war schon der Samstag lange im Vorfeld ausgebucht, pro Tag durften 2000 Besucher in die Halle. Vor der Pandemie waren 2019 an den drei Tagen sogar 12.000 Fans in die Sachsen-Arena geströmt, um die Darts-Helden zu feiern.