"Olympia ist ein Verbrechen am Athleten" - Darts-Chef teilt gegen das IOC aus!

Saarbrücken - Diese Pressekonferenz hatte es in sich! Acht Tage bevor die Darts-WM in London startet (15. Dezember bis 3. Januar 2024), holt ein Darts-Funktionär zum großen Rundumschlag gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Olympischen Spiele aus.

Nicht zuletzt dank der PDC Europe hat Darts enorm an Popularität gewonnen.
Nicht zuletzt dank der PDC Europe hat Darts enorm an Popularität gewonnen.  © David Inderlied/dpa

Die Darts-Community wächst und wächst! Wer nach dem Trendsport der jüngsten zehn Jahre fragt, bekommt mit Sicherheit "Darts" zu hören.

Speziell in der kalten Jahreszeit vertreiben sich viele TV-Junkies und Hobby-Sportler die dunklen Tage mit vielen feuchtfröhlichen Stunden des Darts.

Einzig zu den Olympischen Spielen hat es der Kneipensport noch nicht geschafft. Und soll es, wenn es nach Darts-Funktionär Werner von Moltke (53) geht, auch nicht!

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Darts Freund hält sich für besser als seine Darts-Queen, aber: "Hat größere Eier als ich"

Denn der Begründer und Geschäftsführer der Professional Darts Corporation (PDC) schießt scharf gegen das heutige olympische System: "Die klassischen olympischen Sportarten sind die Verlierer der vergangenen 30, 40 Jahre."

Was der Sohn des ehemaligen Sportfunktionärs Werner Konrad Graf von Moltke (†83) meint: Kanuten, Judoka und andere Leichtathleten hätten "ihr ganzes Leben geopfert, für nichts. Einige sind Olympiasieger geworden, aber ansonsten haben sie alles geopfert und haben am Erfolg null Komma null partizipiert."

Der Darts-Freak erklärt: "Olympia ist ein Verbrechen am Athleten und ist nur eine tolle Sache für das IOC und die Fernsehanstalten alle vier Jahre."

Die Darts-WM startet am 15. Dezember wieder im Londoner Ally Pally

Festspiele: Darts ist nicht zuletzt durch sein positiv-beklopptes Publikum populär geworden.
Festspiele: Darts ist nicht zuletzt durch sein positiv-beklopptes Publikum populär geworden.  © John Walton/Press Association/dpa

Autsch! Harter Tobak als Funktionär einer der aufstrebenden Sportarten Westeuropas.

Von Moltke kritisiert vor allem das Thema Ungleichverteilung des Geldes für Athleten kleinerer Sportarten, welche nicht gerecht für ihre Erfolge entlohnt werden würden.

"Wenn man sich die bestverdienenden Sportler der Forbes-List anschaut: Da ist kein Leichtathlet, kein Schwimmer, kein Turner" dabei. Richtig Geld verdienen ließe sich als Sportler nur im privat organisierten Sport wie Football, Formel 1, Golf und Co.

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Anders im Darts: Allein bei der WM wartet ein Preisgeld von 2,5 Millionen (2,92 Millionen Euro) auf die Spieler. Als deutscher Hoffnungsträger geht Vorjahres-Halbfinalist Gabriel Clemens (40) erneut an den Start.

Von Moltke verweist stolz darauf, dass es Darts "ohne Olympia geschafft" habe.

"Wir haben einen Stellenwert erreicht, der Wahnsinn ist. Wir sind nicht nur in Deutschland ein Phänomen. Es ist irre, was aus diesem kleinen Sport entstanden ist."

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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