Ließen harte englische Betten den deutschen WM-Traum platzen? "Alles wehgetan"
London (England) - Mit müden Knochen zur krachenden Niederlage? Ricardo Pietreczko (30) erwischte im Achtelfinale der Darts-WM einen komplett gebrauchten Tag und schied ohne Chance als letzter Deutscher gegen Nathan Aspinall (33) aus. Offenbar standen die Vorzeichen aber schon am frühen Morgen schlecht.
"Ich bin aufgestanden und alle Knochen haben mir wehgetan", sagte "Pikachu" am Montagabend nach der deutlichen 0:4-Pleite in einer Medienrunde.
Magere 78,46 Punkte legte der gebürtige Berliner im Schnitt mit drei Darts auf, insgesamt konnte er lediglich zwei Legs gewinnen. Eine Mitschuld gab der 30-Jährige den anscheinend nicht gerade gemütliche Betten in London.
Aufgrund seiner Flugangst blieb Pietreczko über die Feiertage nämlich mit seiner Freundin Lena in der englischen Hauptstadt, was körperlich an ihm gezehrt habe.
"Dadurch, dass ich nicht gerne fliege, sind wir ab dem 15. Dezember dageblieben. Es ist halt schwierig, knapp drei Wochen hierzubleiben, gerade mit den harten Betten", erläuterte der in Nürnberg aufgewachsene Profi das Problem.
"Das hört sich jetzt blöd an, wenn das ein 30-Jähriger sagt, aber ich bin aufgestanden, mir hat alles wehgetan und da habe ich mir schon gedacht: 'Boah, heute wird schwierig'", so der Pfeilwerfer.
Ricardo Pietreczko redet wenig mit englischen Spielern
Vom überwiegend englischen Publikum oder dem kleinen Zwist mit Aspinall im Vorfeld habe sich "Pikachu" aber nicht beeinflussen lassen, wie er meinte.
"The Asp" hatte den Deutschen vor dem Duell als "komischen Charakter" bezeichnet, was Pietreczko sogar nachvollziehen könne.
"Dadurch, dass ich kein gutes Englisch spreche, bin ich halt sehr zurückhaltend - auch gegenüber englischen Spielern. Deswegen kann man mich als seltsam auffassen, aber am Ende bin ich ich und Nathan ist Nathan", gab er sich versöhnlich.
Und stolz auf seine Turnierleistung sei der 34. der Weltrangliste allemal: "Achtelfinale der Weltmeisterschaft - das soll mir erstmal jemand nachmachen", klopfte er sich - völlig zurecht - auf die Schulter.
Titelfoto: John Walton/PA Wire/dpa