Gicht-Anfall quält Darts-Weltmeister: "Brauche mehr Schmerzmittel"
Hildesheim - Ruhige Hand trotz starker Schmerzen! Beim neunten Turnier der Players Championships am Montagabend in Hildesheim konnte Michael Smith (33) seinen ersten Sieg seit fast einem Jahr einfahren. Dabei trat der "Bully Boy" allerdings mit einem qualvollen Handicap an.
Der Darts-Weltmeister von 2023 leidet nämlich an Gicht und konnte die nötigen Wurfbewegungen am Oche in Niedersachsen nur mit Mühe und Not vollbringen, wie er im Anschluss in den sozialen Netzwerken verriet.
"Ist Gicht nicht herrlich? Ich brauche mehr Schmerzmittel, damit ich mich beim Werfen auch tatsächlich vorlehnen kann", schrieb der Brite auf X.
An einer starken Leistung hat ihn das aber trotzdem nicht gehindert. Auf seinem Weg ins Finale schlug der 33-Jährige unter anderem Jonny Clayton (49), Luke Woodhouse (35) sowie Krzysztof Ratajski (47), ehe er Ryan Joyce (38) im Endspiel um den Titel mit 8:6 bezwang.
"Mein Gegner tat mir leid, weil ich glaube, dass er Mitleid mit mir hatte", erklärte Smith im Netz weiter.
Dennoch zeigte der Zweite der PDC-Weltrangliste kein Erbarmen, als er seinen zwischenzeitlichen 3:5-Rückstand noch in einen Triumph drehte.
"Es war hart. Ich lag weit zurück, aber er hat mir immer wieder Chancen gegeben und ich konnte sie nutzen", beschrieb der "Bully Boy" das Spiel im anschließenden Interview.
Michael Smith freut sich über den Turniersieg in Hildesheim
"Endlich habe ich wieder ein Turnier gewonnen. Darüber bin ich sehr glücklich. Ein Average von 88 im Finale ist nicht gut, aber es ist mein erster Titel seit fast zwölf Monaten", fügte er an. Ob ihn sein Leiden schon das ganze Jahr beeinflusst hat, verriet er hingegen nicht.
Gicht ist laut dem Bundesministerium für Gesundheit eine Stoffwechselerkrankungen, bei der sich die Gelenke stark entzünden und anschwellen können. Die meisten Menschen, die unter der Krankheit leiden, haben dabei akute Anfälle, zwischen denen Wochen oder sogar Jahre vergehen können.
Normalerweise klingen die Entzündungen innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder von selbst ab.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa