Deutsche Darts-Sensation: Schindler triumphiert in Final-Krimi
Basel - Rund sieben Monate ist sein Triumph auf der PDC-Tour mit dem Sieg im sächsischen Riesa her, jetzt hat die deutsche "Wall" wieder zugeschlagen: Martin Schindler (28) hat sich völlig überraschend den Titel bei der Swiss Darts Trophy in Basel gesichert.
Dabei sah es eigentlich das gesamte Finale über nicht gut aus für den Strausberger. Doch am Ende hatte er Nerven wie Stricke und wehrte bei seinem 8:7-Erfolg gegen Ryan Searle (36) sage und schreibe sieben Matchdarts ab.
Durch den völlig überraschenden Sieg steht der Deutsche jetzt sogar auf Rang eins der Rangliste der European Tour.
Als der letzte Dart zielgenau am Board eingeschlagen war, flossen beim Deutschen sogar Tränen der Freude. "Ich hatte von Beginn an immer das Gefühl, egal, wie gut er gespielt hat, dass ich das Potenzial und das Spiel habe, auch mitzuhalten", erklärte der Sieger im Anschluss bei DAZN.
Er gestand, dass es glücklich gewesen sei, dass er dieses Endspiel für sich entschied und dass Searle eigentlich der Bessere sei, doch "das ist Darts", betonte Schindler.
Darts: Martin Schindler blickt im Moment des Triumphs auf seinen harten Weg an die Spitze zurück
Während er im Halbfinale gegen Josh Rock (23) beim 7:2 nach allen Regeln der Kunst dominierte, lief zunächst im Finale so gar nichts richtig rund.
Doch der 28-Jährige behielt die Nerven, blieb trotz der permanenten Rückstände ruhig und erarbeitete sich am Ende ein Finish, das er mit äußerster Präzision ins Ziel brachte.
"Ich kann es mit Worten kaum beschreiben. Vor zehn Jahren war ich ein Stewart, ich war unterwegs auf diesen Turnieren und stand vor diesen Türen und ich habe mir den A**** abgearbeitet, um hier zu sein. Das ist der zweite Pokal und alles andere ist mir wirklich wurscht", sagte Schindler nach dem zweiten großen Erfolg seiner Karriere flapsig.
Die ganz großen Namen wie Wunderkind Luke Littler (17), Weltmeister Luke Humphries (29) und auch Rob Cross (34) flogen zeitig raus, das spielte Schindler natürlich auch in die Karten.
Und seine sensationelle Aufholjagd im Finale, mit 2:6 hatte "The Wall" (angelehnt an die Berliner Mauer) zurückgelegen.
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