Darts-Star geht auf Wunderkind Littler los: "Noch gar nichts gewonnen"
Birmingham (England) - "Mighty Mike" weist Luke Littler (17) verbal und sportlich in die Schranken! Am elften Spieltag der Premier League stoppte Michael van Gerwen (34) den erstaunlichen Siegeszug des Darts-Wunderkinds. Nach seinem Triumph am Board konnte sich der Niederländer eine scharfe Spitze in Richtung des Senkrechtstarters nicht verkneifen.
Eigentlich deutete am Donnerstagabend vieles auf den dritten PL-Erfolg in Serie für "The Nuke" hin, denn vor allem im Halbfinale gegen Weltmeister Luke Humphries (29) zauberte der 17-Jährige mal wieder etliche große Zahlen in die Scheibe.
Im Schlussakt gegen van Gerwen brach das Riesentalent dann aber komplett ein, spielte nur einen dürftigen 88,12er Average und verlor am Ende klar mit 3:6.
Auch der dreifache WM-Champion bekleckerte sich auf der Gegenseite mit knapp über 90 Punkten im Schnitt nicht gerade mit Ruhm, hatte nach seinem vierten Spieltags-Sieg aber offenbar noch größeres Selbstvertrauen als sonst. Und zudem gar keine Lust mehr auf den großen Hype um den jungen Briten.
"Er hat heute Abend beschissen gespielt, und ich habe ihn besiegt, das ist die Wahrheit", wetterte "MvG" in einer Presserunde mit englischen Medien los. "Ich bin glücklich über den Sieg, und jetzt geht's weiter zum nächsten Turnier."
Besonders sauer stieß dem 34-Jährigen auf, dass Littler kürzlich in die Liste der "30 einflussreichsten Menschen unter 30 Jahren" des renommierten Forbes Magazine gewählt wurde.
Michael van Gerwen wartet darauf, dass Luke Littler einen großen Titel gewinnt
"Bei allem Respekt, er hat bisher noch gar nichts gewonnen", befand van Gerwen. "Wenn Menschen noch überhaupt nichts gewonnen haben, sollten sie nicht auf einer Forbes-Liste stehen."
Luke Littler erlebte einen steilen Aufstieg am Oche und wurde nach seinem Titel bei der Junioren-WM 2023 sofort auch Vize-Weltmeister bei den erwachsenen Vertretern der Zunft.
Seit dem Jahreswechsel gewann er außerdem die Bahrain Darts Masters und die Belgian Open, ein sogenannter Major-Erfolg fehlt dem Teenager allerdings tatsächlich noch.
Zwar gestand selbst die aktuelle Nummer zwei der Welt, dass der Shootingstar "offenkundig sensationelle Dinge für diesen Sport getan" habe, doch "er wird immer derjenige sein, der mich jagt", so der Niederländer weiter.
"The Green Machine" will hingegen erst einmal sehen, was die Zukunft bringt: "Er liegt etwa 150 Turniere hinter mir, ich warte mal ab, bis er etwas aufgeholt hat."
Titelfoto: Andreas Gora/dpa