Nach Arroganz-Zoff mit deutschem Darts-Ass: Luke Littler feuert zurück!
Wieze (Belgien) - Ob sich Luke Littler (17) mit dieser Kampfansage einen Gefallen getan hat? Nach dem Bühnen-Zoff mit dem deutschen Darts-Ass Ricardo Pietreczko (29) zieht der Vize-Weltmeister seinen Kopf nicht ein, sondern holt stattdessen zum Gegenangriff aus.
"Ich glaube, seit ich auf der Bildfläche erschienen bin, weiß ich, dass jeder Spieler mich schlagen will", erklärte die erst 17-jährige Teenie-Sensation angesprochen auf den Vorfall nach dem Halbfinale der Belgian Darts Open am Wochenende gegenüber Sky Sports.
"Sogar meine Familie und mein Manager haben mir gesagt, dass ich immer mein bestes Spiel zeigen muss, denn für jeden, der jetzt gegen mich antritt, ist es wie ein Pokalfinale", so "The Nuke" weiter.
Mangelndes Selbstbewusstsein kann man dem jungen Engländer also wahrlich nicht ankreiden, "Pikachu" unterstellte ihm im Anschluss seiner 3:7-Niederlage am Sonntag jedoch Überheblichkeit.
Noch am Oche krallte er sich den Junioren-Weltmeister. "Mach das nicht noch einmal", soll der gebürtige Berliner ihm dabei gesagt haben. Später legte Pietreczko auf Instagram nach: "Ich hoffe, die Arroganz bestraft ihn", schrieb der 29-Jährige dort.
"Ich weiß gar nicht, was ich falsch gemacht habe", entgegnete Littler nun. "Viele Leute haben gesagt, dass es um das 147er-Finish gegangen sei, als ich nach der Triple 19 auf Tops und Bull gegangen bin."
Luke Littler verteidigt sein Verhalten gegen Ricardo Pietreczko
Ungewöhnliche Ausmach-Wege insbesondere mit zwei nötigen Doppeltreffern galten im Darts lange Zeit als respektloser Affront, doch mittlerweile kann davon eigentlich keine Rede mehr sein. Immer mehr Talente probieren sich aus, das Spiel hat sich längst weiterentwickelt.
"Ich liebe Tops. Und wenn ich Tops getroffen hätte, dann hätte ich mich über die Chance aufs Bull gefreut", rechtfertigte der Brite seine Entscheidung.
"Aber ich habe es verpasst und trotzdem ließ er es im Laufe der Partie an sich herankommen und ich hatte einen Job zu erledigen", schilderte der Senkrechtstarter seine Sicht der Dinge.
Die breite Brust hat sich Littler inzwischen auch schon sportlich verdient. Gleich bei seiner ersten PDC-WM zog er sensationell ins Finale ein, seitdem brilliert er in der Premier League und schnappte sich in Belgien außerdem im Finale gegen Rob Cross (33) seinen ersten Titel auf der European Tour.
Trotzdem scheint er sich mit seiner unbekümmerten und frechen Art nicht nur Freunde zu machen. Das nächste Duell mit Pietreczko dürfte interessant werden.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Bernd Thissen/dpa