Chinese kommt nach vier Jahren Dopingsperre zurück und siegt direkt weiter

Hefei (China) - Seit 2019 hat er keine Wettbewerbe mehr bestritten, doch bei seinem Comeback ist der chinesische Schwimm-Superstar Sun Yang (32) direkt wieder unschlagbar. Der Grund für seine lange Abwesenheit: eine mehr als vierjährige Dopingsperre.

Sun Yang (32) kehrte nach rund fünf Jahren ins Wettkampfgeschehen zurück und durfte direkt über 400 Meter Freistil den Sieg feiern.
Sun Yang (32) kehrte nach rund fünf Jahren ins Wettkampfgeschehen zurück und durfte direkt über 400 Meter Freistil den Sieg feiern.  © STR / AFP

Am gestrigen Sonntag war es wieder so weit: Sun Yang, der zwischen 2011 und 2019 insgesamt elf WM-Titel und drei Olympiasiege einheimste, stand erstmals nach seiner langjährigen Zwangspause wieder auf dem Startblock.

Über 400 Meter Freistil ging der 32-Jährige bei den chinesischen Sommermeisterschaften an den Start - und holte sich in 3:49,58 Minuten den Titel.

Auch wenn das beim Gold-Triumph des Magdeburgers Lukas Märtens (22) in Paris nicht einmal zum Finaleinzug gereicht hätte, durfte er erstmals seit 2019 wieder ganz oben auf einem Siegertreppchen Platz nehmen.

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"Ich hätte es besser machen können", sagte Sun laut China Daily nach dem Rennen. "Nach vier Jahren Wettkampfpause und ohne intensives Training fühle ich mich etwas eingerostet, was die Kontrolle des Tempos angeht, und ich brauche mehr Wettkämpfe."

Dabei war die Sperre, die der Chinese absitzen musste, sogar deutlich kürzer als ursprünglich geplant - eigentlich hätte er für acht Jahre aus dem Verkehr gezogen werden sollen!

Seinem Titel bei den chinesischen Sommermeisterschaften gingen zahlreiche WM- und Olympiasiege voraus, doch über ihnen schwebt ein düsterer Doping-Schatten.
Seinem Titel bei den chinesischen Sommermeisterschaften gingen zahlreiche WM- und Olympiasiege voraus, doch über ihnen schwebt ein düsterer Doping-Schatten.  © STR / AFP

Sun Yang zerstörte eine Dopingprobe mit einem Hammer

Mehr als vier Jahre nach seinem letzten Wettkampf ist das Interesse an Sun Yang immer noch riesig.
Mehr als vier Jahre nach seinem letzten Wettkampf ist das Interesse an Sun Yang immer noch riesig.  © STR / AFP

Schon 2014 war er positiv auf verbotene Mittel getestet und dafür drei Monate gesperrt worden, fünf Jahre folgte dann ein riesiger Eklat.

Als Dopingkontrolleure im September 2019 unangekündigt bei dem damals 27-Jährigen erschienen, weigerte er sich zunächst zu kooperieren und gab schließlich nur eine Blut- und keine Urinprobe ab.

Diese sollte das Haus von Sun allerdings nie verlassen, stattdessen wurde sie im Laufe der Dopingkontrolle mit einem Hammer zerstört! Sun begründete das damals damit, dass sich die Kontrolleure nicht richtig hätten ausweisen können.

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Für diese Aktion wurde er vom Internationalen Sportgerichtshof CAS mit einer Sperre von acht Jahren belegt, diese wurde allerdings später auf vier Jahre und drei Monate reduziert und lief deshalb im Mai aus.

Da der Qualifikationszeitraum für Paris 2024 dort bereits verstrichen war, verpasste Sun durch seine Sperre Olympia gleich doppelt, schielt deshalb aber bereits auf Los Angeles 2028 - seine mehr als umstrittene Vergangenheit blendet er dabei völlig aus.

Titelfoto: Bildmontage: STR / AFP (2)

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