Zu Hübsch für den Ring? Box-Weltmeisterin kämpft gegen Klischees!
Leeds - Diese Powerfrau wehrt sich gegen Vorurteile! Im März schnappte sich Ebanie Bridges (35) den WM-Titel der IBF im Bantamgewicht. Die Box-Fähigkeiten des "Blonde Bomber" sollten damit eigentlich außer Frage stehen, doch immer wieder erfährt sie Gegenwind aufgrund ihres Aussehens.
Mit einem einstimmigen Punktentscheid setzte sich die 35-Jährige gegen Maria Cecilia Roman (39) durch und bekam wenig später den begehrten Weltmeister-Gürtel um die Hüfte geschnallt.
Es war der Höhepunkt ihrer steilen Karriere, aber auch mit dem Titel in der Tasche wurde die ausgebildete Mathelehrerin von einigen Leuten immer noch belächelt.
"Seit ich Profi geworden bin, kämpfe ich gegen Vorurteile und Klischees", gestand die Australierin nun im "Fight Night"-Podcast.
Der Erfolg ließ die kritischen und ignoranten Stimmen nicht verstummen. "Selbst als ich meinen Gürtel gewann, wussten die Leute nicht, dass ich boxe. Sie sagten: 'Oh, du boxt? Du bist zu hübsch zum Kämpfen'."
Die blonde Schönheit hat die Hoffnung allerdings noch nicht aufgeben: "Es wird immer Vorurteile geben, so ist die Gesellschaft seit vielen, vielen Jahren, aber ich glaube, es bricht langsam auf."
Ebanie Bridges gewann im englischen Leeds den Weltmeistertitel im Bantamgewicht
Ebanie Bridges will beweisen, dass man gut aussehen und trotzdem kämpfen kann
Die Boxerin möchte den Fans der Sportart zeigen, dass Talent und Attraktivität durchaus Hand in Hand gehen können.
"Zum Glück habe ich in meinem letzten Kampf den am längsten amtierenden Champion in meiner Gewichtsklasse deutlich besiegt", so die schlagfertige Linksauslegerin.
"Das beweist, dass man gut aussehen und weiblich sein und trotzdem kämpfen kann", fügte Bridges an.
Auch ihre Kolleginnen Katie Taylor (35) und Amanda Serrano (33) seien gute Beispiele dafür.
Erstgenannte ist aktuelle Weltmeisterin aller vier bedeutenden Verbände (WBA, IBF, WBO, WBC) im Leichtgewicht, letztere gewann als erster Boxsportler überhaupt Weltmeistertitel in sieben Gewichtsklassen.
"Wir zeigen, dass wir kämpfen. Wir kämpfen hart und wir unterhalten die Box-Fans – nicht genau so wie Männer, denn wir sind immer noch Frauen, aber wir sind Boxer wie die Männer."
Titelfoto: Screenshot/Instagram/ebanie_bridges