Tom Dzemski und Nick Hannig gehen schon vorm EM-Kampf aufeinander los
Chemnitz - Auf diesen hochkarätigen Kampfabend haben die Boxfans eineinhalb Jahre warten müssen. Am Samstag betritt Tom Dzemski (27) zum zweiten Mal im Chemnitzer Kraftverkehr das Seilquadrat.
Im April 2023 kassierte der Halbschwergewichtler aus Görzig nach einem tollen Fight eine Niederlage gegen den Franzosen Daniel Blenda Dos Santos (33).
Dieses Mal will der 27 Jahre alte Polizeikommissar in Ausbildung als Sieger und WBO-Europameister aus dem Ring steigen.
Dzemski trifft auf den Berliner Nick Hannig (38). Der ist nicht nur einen halben Kopf kleiner, sondern mit 38 Jahren auch deutlich älter. Hannig stichelte bei der offiziellen Pressekonferenz munter drauflos: "Ich bin gespannt, ob Tom inzwischen ein Mann geworden oder immer noch ein Junge ist."
Der Konter ließ nicht lange auf sich warten. "Ich lasse mich von solchen Aussagen nicht ärgern. Das klärt sich alles im Ring. Ich bin jünger, fitter, dynamischer", betonte Dzemski.
1800 Zuschauer verfolgen am Samstagabend den großen Boxkampf in Chemnitz
Beide Athleten versicherten, dass die letzten Trainingswochen optimal verlaufen sind. Dirk Dzemski (52), Trainer und Vater von Tom: "Der Kampf gegen Nick stand schon seit ein, zwei Jahren auf unserem Zettel. Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir sind top vorbereitet."
Auch er schickte eine Spitze Richtung gegnerische Ecke: "Ich hoffe, dass der Bauch, den Nick bei der ersten Pressekonferenz hier in Chemnitz hatte, weg ist."
Promoter Ulf Steinforth (57) freut sich auf das rein deutsche Duell: "Das ist der Kampf, den die Fans in Deutschland sehen wollen. Die Halle wird kochen."
1800 Zuschauer sind am Samstagabend live dabei. Der Kraftverkehr ist nahezu ausverkauft. Hannig bringt eine große Fangemeinde aus Berlin mit. Rund 500 Fans wollen den Außenseiter zum Sieg brüllen.
Auch Nick wird von seinem Vater trainiert. Andreas Hannig powerte: "Wir konnten in der Vorbereitung nichts erkennen, was uns Angst machen sollte. Ich hoffe, dass Tom im Ring nicht wegrennt, sondern sich stellt. Dann wird es krachen!"
Titelfoto: Ralph Kunz, 123rf/artkovalev