Er hat Henry Maske zum Titel geführt: Boxtrainer Manfred Wolke (†81) ist tot!

Frankfurt (Oder) - Traurige Nachrichten aus der Boxwelt: Manfred Wolke ist im Alter von 81 Jahren in Frankfurt (Oder) gestorben.

Manfred Wolke (†81) ist nach langer schwerer Krankheit gestorben.
Manfred Wolke (†81) ist nach langer schwerer Krankheit gestorben.  © Peter Kneffel/dpa

Wie die "Welt" aus Familienkreisen erfuhr, starb der berühmte Boxtrainer bereits am vergangenen Mittwoch nach langer schwerer Krankheit in einem Pflegeheim. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.

Wolke führte Henry Maske (60) 1988 in Seoul zum Olympiasieg im Mittelgewicht, bevor er nach dem Mauerfall gemeinsam mit seinem Schützling und Schwergewichtler Axel Schulz (55) ins Profilager wechselte.

Unter Promoter Wilfried Sauerland (84) löste er in den 1990er Jahren dann einen regelrechten Boom in Deutschland aus. Millionen Menschen verfolgten Maskes Kämpfe am TV-Bildschirm.

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Am 20. März 1993 sicherte sich das Gespann, das nicht immer das beste Verhältnis hatte, die IBF-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht.

Diesen Titel verteidigte der "Gentleman"-Boxer erfolgreich bis zum 23. November 1996, als er seinen Gürtel an Virgil Hill (60) abgeben musste und seine Karriere bis zum erfolgreichen Rückkampf im Jahr 2007 beendete.

Manfred Wolke war selbst ein erfolgreicher Boxer

Manfred Wolke (r.) und Henry Maske (60) konnten am 20. März 1993 gemeinsam die IBF-Weltmeisterschaft erringen.
Manfred Wolke (r.) und Henry Maske (60) konnten am 20. März 1993 gemeinsam die IBF-Weltmeisterschaft erringen.  © picture alliance / dpa

Auch Axel Schulz trainierte Manfred zu dessen besten Zeiten. Der heute 55-Jährige sollte seine Sternstunde am 22. April 1995 erleben, als er gegen Boxlegende George Foreman (75) in Las Vegas um die Schwergewichtskrone der IBF boxte. Die äußerst umstrittene Niederlage konnte sein Trainer nach eigener Aussage nie verschmerzen.

Der am 14. Januar 1943 in Babelsberg geborene Wolke war selbst ein erfolgreicher DDR-Boxer. Sein größter Triumph war der Olympiasieg im Weltergewicht, den er sich 1968 in Mexiko sicherte. Vier Jahre später durfte er als Titelverteidiger die DDR-Fahne bei der Eröffnungsfeier ins Münchener Olympiastadion tragen.

Kurz nach der Olympiade beendete der Box-Besessene seine aktive Laufbahn nach 258 Kämpfen, von denen er 236 gewinnen konnte, und wechselte ins Trainerlager.

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Die Anfänge seiner Karriere als Boxtrainer wurden von seiner Alkoholsucht überschattet, weswegen er 1985 zwangsweise in den Nachwuchsbereich zurückversetzt wurde.

"Ich hatte ein Stoppzeichen überfahren, wollte das aber nicht wahrhaben. Dann begriff ich, dass ich am Abgrund stand", erzählte Manfred Wolke im Jahr 2003 in einem Interview des Kölner Stadt-Anzeigers anlässlich seines 60. Geburtstags.

Erstmeldung von 8.39 Uhr, aktualisiert um 9.41 Uhr.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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