Neun verbotene Substanzen! Bodybuilder setzt neue Maßstäbe im Doping
Russland - Russland hat einen schweren Stand in der internationalen Sportgemeinschaft. Nicht nur wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine, sondern auch wegen zahlreichen Dopingvergehen. Ein Bodybuilder hat nun übertrieben: Neun Substanzen wurden Anton Gerasimov (28) nachgewiesen.
Schon vor dem Krieg wurde Russland von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Russische Sportler traten in Tokio 2020 nicht unter der russischen Flagge auf, sondern unter der Flagge des Russischen Olympischen Komitees (ROC). Zumindest die Athleten, die nicht des Dopings überführt waren.
Ein ganz neues Doping-Kapitel hat nun ein anderer Russe aufgeschlagen, der mit der Leichtathletik überhaupt nichts zu tun hat.
Der 28-jährige Bodybuilder Anton Gerasimov wurde beim Konsum verbotener Substanzen erwischt. Ein Dopingtest des Mannes enthielt nicht weniger als neun verschiedene Dopingsubstanzen.
Gerasimov, der in der Kategorie über 100 Kilogramm antrat, gewann im vergangenen Frühjahr Bronze beim russischen Bodybuilding-Cup. 2017 gewann er die russische Meisterschaft in der Jugendkategorie.
Die Nachrichtenagentur Tass berichtet, dass noch nie zuvor ein russischer Sportler beim Konsum so vieler verbotener Substanzen erwischt wurde. Der Test wurde am 20. Mai 2023 durchgeführt. Gerasimov wurde wegen Regelverstoßes für nicht weniger als sechs Jahre vom Wettbewerb ausgeschlossen.
Doch warum greift ein Sportler zu so großen Mengen an unterschiedlichen Dopingsubstanzen?
Das Streben nach dem perfekten Körper kann krank machen und ähnelt einer Sucht
Tatsächlich ist Substanzmissbrauch im Bodybuilding weit verbreitet.
Viele Menschen, die nach dem "idealen" Körperbild streben, greifen zu Mitteln, um ihren Muskelaufbau zu unterstützen. Die leichte Verfügbarkeit von Anabolika und anderen Dopingmitteln über das Internet hat laut Fitness-Ketten zu einem erheblichen Anstieg von Substanzmissbrauch geführt.
Damit einhergehen auch erhebliche gesundheitliche Risiken, wie Schäden an inneren Organen.
Dr. Michael Fritz (67) sagte gegenüber dem Ärzteblatt sogar, dass Doping einen suchtähnlichen Charakter habe, oft kombiniert mit einem gewissen Narzissmus und einem gestörten Körperbild.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Instagram/gera_ifbb (2)