Früher war er ein Bodybuilding-Biest: Dafür wird Markus Rühl heute gefeiert
Darmstadt - Etliche Male stand er auf der großen Bühne des "Mr. Olympia"-Wettbewerbes in Las Vegas (Nevada) und machte sich einen Namen als "The German Beast". Im Bodybuilding-Sport ist Markus Rühl (50) nicht nur auf nationaler Ebene eine echte Ikone. Mittlerweile hat sich das Muskelmonster jedoch enorm gewandelt.
Er lebte für seinen Sport und richtete jede Sekunde seines Tages nach dem großen Ziel aus, irgendwann der Beste der Besten zu sein. Essen, Schlafen, Trainieren - bei Rühl war alles strengstens durchgetaktet. Im Fitnessstudio folgte er gerne dem Beispiel eines der Größten der Zunft - dem achtfachen "Mr. Olympia"-Sieger Ronnie Coleman (58).
Denn während korrekte Ausführung und die Vermeidung möglicher Verletzungen hintangestellt blieben, setzte der gebürtige Hesse stets auf enorm schwere Gewichte - und die Ergebnisse gaben ihm durchaus recht. Rein auf die Masse an Muskulatur bezogen galt Rühl als eine Art neuer Standard in der Bodybuilding-Szene.
Kein Wunder, dass er sich optisch durchaus mit Größen wie Coleman oder Jay Cutler (49) messen konnte. Seine Platzierungen beim weltgrößten Bodybuilding-Contest hätte sich "The German Beast" aber sicherlich besser vorstellen können.
Bei insgesamt neun Teilnahmen kam Rühl nie über den fünften Platz hinaus. Als größter Erfolg galt sicherlich der Sieg bei der "Night of Champions", einem ebenfalls äußerst relevanten Wettbewerb in New York City im Jahr 2002.
Im Jahr 2009 war für den heute 50-Jährigen endgültig Schluss in Sachen Profi-Bodybuilding. Seitdem legte er eine beeindruckende Wendung hin.
Auf Instagram zeigt Markus Rühl über 770.000 Fans Impressionen aus Vergangenheit und Gegenwart
Markus Rühl inspiriert und erreicht auch junge Bodybuilding-Hoffnungen wie Urs Kalecinski
Neben einem Fitnessstudio, das Rühl mit seiner Ex-Frau im südhessischen Darmstadt betreibt, ist er seit 2017 mit seiner neuen Lebenspartnerin verheiratet. Bereits im Jahr 2016 wurden die beiden Eltern einer Tochter.
Zudem stieg der ebenfalls für etliche Bodybuilding-Seminare gern gebuchte Redner ins Supplement-Geschäft ein und vertreibt seit einigen Jahren eigene Sportbekleidung. So wirklich berühmt machten ihn in den vergangenen Jahren aber wohl Clips, die er gar nicht selbst ins Internet stellte.
Als wohl beliebtestes Beispiel wäre hier wohl die Herstellung von Rühls legendärem Thunfisch-Protein-Shake zu nennen, den jüngst auch die aufstrebende deutsche Bodybuilding-Hoffnung Urs Kalecinski (24) gemeinsam mit dem "German Beast" "nachkochte".
Außerdem geistern mittlerweile etliche Zusammenstellungen durch das Netz, die einzelne, mitunter äußerst derbe formulierte Aussagen Rühls zu Fitness-YouTubern, Veganern, modernen Trainingskonzepten und Co. anprangern.
Dem Sport an sich ist Rühl trotz des fortschreitenden Alters und neuer Betätigungsfelder aber dennoch treu geblieben. Nur gilt im Gym schon länger nicht mehr ausschließlich "viel hilft viel" und "möglichst schwer und falsch".
Titelfoto: Montage: Instagram/markusruehl