Unfassbares Freiwurf-Drama bei Alba: "So etwas habe ich noch nie erlebt"
Berlin - Die Alba-Profis wussten schon, warum ihn trotz dramatischen Viertelfinaleinzug im BBL-Pokal nicht zum Jubeln zumute war. Crailshaim Tyreese Blunt (22), der zur tragischen Figur wurde, wollte wohl nur noch im Boden versinken.
Was war passiert? Alba Berlin führte bei Zweitligist Merlins Crailsheim (74:75) kurz vor Schluss mit nur einem einzigen Punkt. Knapp eine Sekunde vor Ablauf der Uhr setzte der Deutsch-Amerikaner zum Dreier an - und verfehlte nur knapp.
Sein Glück: Der Guard wurde zuvor gefoult, sodass ihm noch drei Freiwürfe zugesprochen wurden.
Ein einziger hätte mindestens für die Verlängerung gereicht, zwei von drei für den Sieg, doch dem 22-Jährigen versagten an der Linie die Nerven. Er traf keinen einzigen Freiwurf!
Die Pokalsensation blieb damit aus. "Sie haben gespielt als wäre es das NBA-Finale. Drei verpasste Freiwürfe am Ende, so etwas habe ich persönlich noch nie erlebt", sagte Alba-Star Matteo Spagnol (21) bei Dyn.
Den Alba-Trossen war der Einzug ins Viertelfinale fast schon unangenehm. Auf X schrieb der Basketball-Klub von "mehr Glück als Verstand." Sie wussten, dass sie nur mit ganz viel Dusel weitergekommen sind. "Wir können uns bei ihm bedanken", so Center Trevion Williams (24).
Viel Zeit zum Grübeln haben die Alba-Stars nicht. Schon am Dienstag geht es in der heimischen Halle in der Euroleague gegen die Franzosen Asvel Villeurbanne (19.30 Uhr/MagentaTV) weiter. Dann können sie sich nicht auf so viel Dusel verlassen.
Titelfoto: IMAGO / Sven Simon