Schock für Basketballer: Weltmeister-Trainer hört auf! Will er zu diesem Bundesligisten?
Frankfurt am Main - Rund zwei Monate bevor die Olympischen Spiele in Paris beginnen, muss der Deutsche Basketball-Bund eine Schock-Nachricht verdauen: Weltmeister-Trainer Gordon Herbert (65) will seinen bis Mitte 2025 laufenden Vertrag nicht erfüllen.
Das teilte der Verband am Mittwoch mit. Der Coach hört nach dem Höhepunkt in Frankreich auf. Am Dienstagabend habe er die Spieler der Auswahl bereits über eine Entscheidung informiert.
Demzufolge habe der Verband seinem Gesuch nach Vertragsauflösung bereits entsprochen. Doch was steckt hinter dem plötzlichen Rückzug des Kanadiers, der mit dem WM-Titel sich ein Denkmal zum deutschen Basketball gesetzt hat?
Angeblich will der Coach einen Verein in der Bundesliga trainieren. Das darf er aber in Personalunion mit dem Bundestrainer-Job nicht.
Die Seawolves Rostock sollen hohes Interesse an einer Verpflichtung Gordons haben. Die Bild bringt ein Jahresgehalt von geschätzten 600.000 bis 700.000 Euro ins Spiel. Das soll ungefähr das Doppelte von dem sein, was er im Verband verdient.
Will Gordon Herbert zu den Rostock Seawolves wechseln?
Eine Hürde gäbe es dabei aber noch zu überwinden: Zwischen dem Amt als Bundestrainer und der Neu-Aufnahme als Coach eines Bundesliga-Klubs müssen laut Statuten des DBB drei Monate liegen.
Das ist mit dem Zeitplan der Olympischen Spielen (am 10. August zu Ende) und dem Start der easycredit Basketball Bundesliga nicht machbar.
Deshalb wird offenbar intern über die Regel diskutiert. Gut möglich, dass sie für Herberts Engagement in Rostock aufgeweicht wird. Das dürfte den Konkurrenten allerdings nur wenig schmecken.
Rostock hatte sich gerade so vor dem Abstieg gerettet (Platz 15).
Herbert trainierte die DBB-Auswahl seit 2021 und wurde nach nur zwei Jahren bei der WM in Manila völlig überraschend mit dem Team Weltmeister. Auch, wenn die Ausgangslage enorm schwierig ist, weil die USA bei Olympia mit all ihren Star-Spielern antreten wollen, soll auch in Paris ein Coup gelingen.
Die Vorbereitung dürfte sich der DBB aber ruhiger vorgestellt haben. Ob dem Team die Entscheidung zu schaffen macht, wird man sehen.
Titelfoto: Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa