Vor zehn Jahren jobbte er noch im Baumarkt, jetzt ist er der Niners-Königstransfer
Chemnitz - In einem Monat starten die Niners Chemnitz in die BBL-Saison. Die Vorbereitung verläuft nach Plan. Trotz der hohen Temperaturen in der Halle zieht Trainer Rodrigo Pastore (50) das komplette Programm durch.
Ins Schwitzen kommt auch der US-Amerikaner DeAndre Lansdowne (34). Doch der Mann aus San Diego/Kalifornien ist Hitze gewohnt. "Die Temperaturen kenne ich von zu Hause", lacht der 34-Jährige.
Er ist einer von insgesamt fünf Neuen und der Königstransfer der Niners. "Wir wollten einen erfahrenen Anführer, der sein Können bereits auf hohem Niveau in Deutschland und Europa nachgewiesen hat", verriet Pastore. Lansdowne erfüllt dieses Profil zu 100 Prozent.
Er kennt die BBL, bestritt zwischen 2017 und 2019 insgesamt 68 Spiele für Braunschweig. Nach einem Jahr beim italienischen Erstligisten Brescia wechselte der Guard nach Straßburg. Mit den Franzosen erreichte er in den vergangenen Jahren immer die Play-offs. Zweimal zog er ins Viertel-, einmal sogar ins Halbfinale der FIBA Champions League ein.
Jetzt die Niners. Lansdowne: "Ein sehr professionell geführter Verein, der sich jedes Jahr hohe Ziele stellt und fantastische Fans hat." Die konnte er in der ProA-Saison 2016/17 bereits kennenlernen. Damals trug Lansdowne das Trikot der Hamburg Towers.
Lansdowne will mit den Niners in die Play-offs
Dass er eines Tages in europäischen Spitzenteams spielen würde, hatte sich lange Zeit nicht abgezeichnet. "Nach dem College fand ich keinen Profiverein und habe zwei Jahre lang in einem Baumarkt gearbeitet."
Während des kurzen Engagements beim mexikanischen Club Pioneres de Delicias wurden die Hertener Löwen auf den explosiven Spielmacher aufmerksam. Sie holten Lansdowne 2015 in die ProB. Seitdem ging es stetig aufwärts: ProA (Hamburg), BBL (Braunschweig), Italien, Frankreich, zurück in die BBL.
Mit den Niners peilt er die Play-offs an. Lansdowne: "Ich will mit meiner Erfahrung mithelfen, dass das Team die Ziele erreicht. Ich spiele dort, wo mich die Mannschaft braucht."
Titelfoto: Kristin Schmidt