Sieg bei den Löwen in Braunschweig: Niners Chemnitz eiskalt und nervenstark!
Chemnitz - Das war eiskalt und nervenstark! Die Niners Chemnitz haben am Sonntag bei den Basketball Löwen Braunschweig den zweiten Saisonsieg eingefahren.
In den dramatischen Schlusssekunden behielt die Mannschaft von Trainer Rodrigo Pastore kühlen Kopf und setzte sich mit 86:81 (46:37) durch.
Niners-Wahnsinn im ersten Viertel. In fünfeinhalb Minuten schenkten sie den Gastgebern 20 Punkte ein. Nach zehn Minuten lagen die Sachsen 31:15 vorn.
Das war Tempo-Basketball vom Feinsten. Routiniert und abgeklärt zog die Pastore-Five ihr Spiel durch. Überragend Kevin Yebo, der im ersten Abschnitt fast durchweg auf dem Parkett stand und starke 13 Punkte einsammelte.
Das zweite Viertel lief ebenfalls nach dem Geschmack der rund 80 mitgereisten Niners-Fans. Chemnitz bestimmte das Geschehen und setzte sich bis auf 39:19 (14.) ab.
Dann kam der Bruch ins Spiel. Der Ball lief nicht mehr so flüssig und schnell durch die Reihen. Am eigenen Brett wirkten die Niners plötzlich nicht mehr so wach und gedankenschnell. Die Hausherren verkürzten und waren zur Pausensirene (37:46) in Schlagdistanz.
"Wir müssen wieder besser verteidigen", forderte Yebo im kurzen Halbzeitgespräch mit dem Sport-Streaming-Dienst "Dyn". Das schaffte das Team nicht wirklich.
Spannende Schlusssekunden! Niners gewinnen knapp gegen die Löwen
Mit einem 7:0-Lauf starteten die Löwen in die zweite Hälfte. Nach 87 Sekunden nahm Pastore die erste Auszeit, brachte seine Unzufriedenheit zum Ausdruck.
Besser wurde es nicht. Es spielte nur ein Team auf - das der Niedersachsen, die sich in der 24. Minute die Führung krallten (48:46). Den Braunschweiger 11:0-Run stoppte Aher Uguak mit einem Dreier.
Jetzt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den Kapitän Jonas Richter nach dem vierten persönlichen Foul weitgehend von der Bank aus verfolgte. Er sah, wie sich die Niners fingen, die Führung zurückholten und ausbauten: 64:58 nach 30 Minuten.
Im letzten Viertel sorgte Jeff Garrett sorgte mit seinem Distanzwurf zum 73:62 erstmals wieder für einen zweistelligen Vorsprung. Entschieden war das Duell noch lange nicht.
Mit Yebo (19 Punkte, acht Rebounds) musste fünf Minuten vor Ultimo einer der besten Korbjäger nach dem fünften Foul vom Parkett.
Nicholas Tischler brachte die Gastgeber 73 Sekunden vor dem Ende 81:80 in Führung. DeAndre Lansdowne konterte eiskalt mit einem Dreier. Wesley van Beck und Uguak legten von der Freiwurflinie nach. Das war der Sieg in der Crunchtime.
Bester Werfer bei den Gästen war der Kanadier Kaza Kajami-Keane mit 23 Punkten.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa