"Sie sind unser sechster Mann!" Niners-Trainer lobt die großartigen Fans
Chemnitz - Der Kampf um die Play-off-Plätze in der Basketball-Bundesliga tobt. Er ist so spannend wie seit Jahren nicht.

Deshalb war der Heimsieg der Niners gegen Heidelberg enorm wichtig. Das ursprünglich für Mitte Januar angesetzte Hinspiel zwischen beiden Mannschaften wurde verschoben. Die Neckarstädter wollten an diesem Tag lieber gegen Bayern München spielen.
Im Rückspiel setzten sich die Chemnitzer am Dienstagabend verdient mit 72:65 (38:33) durch und zogen in der Tabelle nicht nur an den Heidelbergern vorbei, sondern nach Punkten mit dem Vierten Rasta Vechta gleich.
Gästetrainer Danny Jansson (45) zollte den Sachsen Respekt: "Es macht immer Spaß, gegen Chemnitz zu spielen. Da weiß man, was einen erwartet: eine smarte Spielanlage, gute Entscheidungsfindungen und eine hohe Physis. Das sind Herausforderungen und echte Nagelproben."
Für die Chemnitzer lief es in den ersten Minuten gar nicht gut. Schnell lagen sie 4:13 zurück. Die Reaktion: beeindruckend! Alle Spieler legten eine Schippe drauf, auch die, die von der Bank kamen.
Eddy Edigin (29) und Nicholas Tischler (24) standen zwar nur reichlich zehn Minuten auf dem Parkett. Was sie ablieferten, war bärenstark. In der 13. Minute lagen die Niners plötzlich 34:19 vorn. Die Führung gaben sie nicht wieder aus den Händen.
Bester Werfer: Olivier Nkamhoua (24, 16 Punkte). Jeff Garrett (30) schaffte mit zwölf Zählern und elf Rebounds das Double-Double.
Aus der Heimniederlage gegen Braunschweig gelernt

"Nach der Verletzung von Aher Uguak sind wir noch enger zusammengerückt", betonte Tischler.
"Wir hatten starke und schwächere Phasen, spielten teils solide Offense, teils solide Defense, aber eben noch nicht konstant", meinte Trainer Rodrigo Pastore (52) nach dem elften Saisonsieg seiner Jungs.
Die hatten aus der Heimniederlage gegen Braunschweig die richtigen Lehren gezogen: "Wichtig war, dass wir in der zweiten Halbzeit besser reboundeten, die Heidelberger nur noch selten an die Freiwurflinie schickten und ihre Dreierversuche gut verteidigten."
In den engen Phasen des Spiels halfen einmal mehr die begeisterten und lautstarken Zuschauer - dieses Mal kamen "nur" 4200. Pastore: "Ich bin froh, dass wir unseren Fans diesen Sieg schenken konnten. Sie waren wieder großartig. Sie sind für uns wie ein sechster Mann auf dem Feld."
Titelfoto: Andreas Gora/dpa