Rudelbildung bei den Niners! Löwen ziehen mit letztem Wurf Zorn auf sich

Chemnitz - Nach der 83:95-Heimniederlage der Niners Chemnitz gegen die Löwen aus Braunschweig kochten die Emotionen hoch. Die Gäste ließen ihren letzten Angriff zunächst austrudeln. Kurz vor der Schlusssirene setzte Barra Njie (24) noch einen Dreierwurf an. Der Ball landete auf dem Korbring.

Rudelbildung nach dem Niners-Spiel gegen Braunschweig: An der Seitenlinie ging es ordentlich zur Sache.
Rudelbildung nach dem Niners-Spiel gegen Braunschweig: An der Seitenlinie ging es ordentlich zur Sache.  © imago/Fotostand

Diese unfaire Aktion reichte, um eine ordentliche Rudelbildung auszulösen. DeAndre Lansdowne (35), der von 2017 bis 2019 für die Löwen spielte, stürzte auf die jubelnde Braunschweiger Menge los und verteilte eine kräftige Ansage an seinen US-amerikanischen Landsmann Njie.

Sekunden später ging es an der Seitenlinie ordentlich zur Sache. Niners-Trainer Rodrigo Pastore (52) und "Co" Gjorgji Kochov (40) hatten viel Mühe, die Streithähne zu trennen. Etwas später gab es dann das standesgemäße Shakehands zwischen beiden Teams.

Bereits während des Spiels hatten sich die Niedersachsen den Unmut der knapp 4900 Fans in der Messe Chemnitz zugezogen, als Tre Mitchell (24) nach einem erfolgreichen Wurf einen Handkuss Richtung Tribüne verteilte.

Niners Chemnitz finden blitzschnell Ersatz für Khyri Thomas
Niners Chemnitz Niners Chemnitz finden blitzschnell Ersatz für Khyri Thomas

Eine weitere Aktion, die sich die Löwen hätten sparen können. Denn auf dem Parkett waren die Rollen ab dem zweiten Viertel klar verteilt. Braunschweig dominierte, führte zwischenzeitlich mit 16 Punkten (83:67) und ging wie im Hinspiel als verdienter Sieger vom Parkett.

Niners-Coach Pastore: "Wir hatten vor allem defensiv große Probleme"

"Wir hatten vor allem defensiv große Probleme, wurden oft im Eins-gegen-eins geschlagen und schickten Braunschweig zu häufig an die Freiwurflinie", analysierte Trainer Pastore nach der achten Saisonniederlage: "Die Löwen waren physisch stärker. Sie kreierten viele offene Würfe."

Bei den Niners, die erstmals ohne den verletzten Aher Uguak (26, wird am Montag in München am lädierten Knie operiert) auskommen mussten, war das Leistungsgefälle zu groß. Nicholas Tischler kassierte in den ersten 66 Sekunden, die er auf dem Parkett stand, drei Fouls und saß bis in die zweite Halbzeit hinein draußen.

Center Eddy Edigin (29) war ein Schatten seiner selbst, spielte nur fünf Minuten. Neuzugang Jacob Gilyard (26) kassierte nach 70 Sekunden im dritten Viertel sein zweites technisches Foul und musste die Halle verlassen.

Bester Mann auf dem Parkett war Niners-Pointguard Victor Bailey mit 28 Punkten. Bei den Gästen machte der Ex-Chemnitzer Arnas Velicka (19 Punkte, sieben Assists) wie bereits beim 82:74-Sieg in der Hinrunde ein starkes Spiel.

Titelfoto: imago/Fotostand

Mehr zum Thema Niners Chemnitz: