Drama um gelähmten Basketballer Berge: So viel Geld wurde schon gesammelt
Chemnitz/Dresden - Der Unfall von Noah Berge (TAG24 berichtete) macht sprachlos. Der 20-jährige Basketballer wurde in Jena von einer Straßenbahn überfahren und bleibt sein Leben lang vom Hals abwärts gelähmt.
Überwältigend die Anteilnahme am Schicksal des Jungen. Über die Homepage www.gofundme/com.helft-noah wurden bis jetzt über 70.000 Euro gesammelt. Doch seine beiden Ex-Vereine aus Dresden und Chemnitz wollen noch mehr.
"Wir sind sprachlos, Zeuge eures unglaublichen Mitgefühls mit Noah zu sein, sprachlos über die unglaubliche Summe, die hier in so kurzer Zeit gesammelt wurde, sprachlos über eure Menschlichkeit und all die Unterstützung, die ihr uns gebt", schreibt die Familie Dankeszeilen auf der Homepage.
"Wir danken jedem Einzelnen von ganzem Herzen! Es gibt uns so viel Kraft und vor allem ein gewisses Maß an Sicherheit, alles zu bewältigen, was vor uns liegt."
Die Basketball-Familie ist zusammengerückt, um Noah beizustehen.
"Die Dresdner Titans und wir als Niners haben den Aufruf der Familie geteilt uns rege beteiligt. So schwer das alles zu verstehen ist, es wird einem warm ums Herz, wer alles gespendet hat: Bundestrainer Henrik Rödel, Marco Pesic, Nationalspieler wie Robin Bensing, Trainer, Funktionäre und Vereine. Paderborn zum Beispiel.
Dort ist jetzt unser Ex-Spieler Daniel Mixich, der mit Noah zur Schule gegangen ist. Er hat gespendet und den ganzen Verein mit ins Boot geholt. Das ist einfach nur wunderbar", sagt Niners-Pressesprecher Matthias Pattlock.
Auch Leute, die Noah nicht persönlich kennen, beteiligen sich rege, u.a. ARD-Kommentator Michael Antwerpes.
Einer der tief betroffenen Niners-Akteure ist Jonas Richter.
Er kennt Berge seit 2014, damals wechselte dieser von Halle nach Chemnitz.
"Noah und ich waren gemeinsam auf dem Internat und in der Sekundarstufe beste Freunde", berichtet Richter. Auch der 21-Jährige hat gespendet:
"Ich tue mich schwer das ganze zu verarbeiten, weil ich weiß, wie aktiv Noah immer war."
Die Fäden laufen in Dresden bei Titans-Vereinschef Rico Gottwald zusammen.
"Er spricht mit Noahs Familie Schritte und Aktionen ab. Es ist so traurig, aber wir werden immer da sein", sagt Jörn Müller Geschäftsführer der Elberiesen.
Die haben den Spendenaufruf in die Welt getragen, werden aber auch selbst weitere Spenden sammeln.
"Zu unserem Heimspiel am Sonntag werden wir Titans-Armbänder für fünf Euro anbieten. Zudem sollen die Pfandbecher in einer separaten Tonne gesammelt werden. Das Geld werden wir überweisen."
Die Niners wollen die Becher-Idee aufgreifen. Zum Heimspiel am 20. Oktober wird zudem ein Aufruf im Programmheft erscheinen, in der Halle wird Sprecher Olaf Kadner noch einmal darauf hinweisen.
"Wir tun, was wir können, um das Leid etwas zu mindern", sagen Pattlock und Müller unisono.