Niners-Fans begeistert, doch der Trainer warnt: "Nicht blenden lassen!"
Chemnitz - Ausgelassene Stimmung in der Messe Chemnitz nach dem achten BBL-Erfolg für die Niners. "Wir woll'n den Meister sehen", sangen die 4500 Fans. Kurz zuvor hatten die Gastgeber einmal mehr alles auf dem Parkett gelassen und die Hamburg Towers 96:87 (45:40) bezwungen. "Krass, dass unsere Fans schon daran glauben", meinte Kapitän Jonas (26) Richter nach dem 15. Sieg in Folge.
Richter weiß: Bis zum Titelgewinn ist es ein langer Weg. Und bis auf Meister Ulm - dort verloren die Niners am 1. Spieltag knapp - kommen die leistungsstärksten Teams der Liga noch.
Hamburg reiste mit vier Siegen in Folge an. Die Gäste boten ernsthaft Paroli, starteten mit einer 4:0-Führung. Die Niners konterten mit einem 21:2-Lauf (!) und gaben die Führung bis zum Schluss nicht wieder ab.
"Ich habe großen Respekt davor, welche Physis Chemnitz aufs Parkett bekommt, gerade in der Defense. Das machen sie sehr gut über 40 Minuten. Das ist die große Qualität, dass sie da einfach nicht aufhören", lobte Gäste-Trainer Benka Barloschky (35).
Mit Vincent King (30 Punkte) und Aljami Durham (23) hatte Hamburg zwei überragende Werfer. "Doch unser Wille, die Intensität und Energie, welche uns die Fans verliehen, machten am Ende den Unterschied", sagte Niners-Headcoach Rodrigo Pastore (51).
Niners-Coach Pastore ehrlich: "Die Leute da draußen sollten sich nicht von unserem Lauf blenden lassen"
Mit Wesley van Beck (25 Punkte), Aher Uguak (15, neun Assists), Jonas Richter und Kevin Yebo (beide 15) hatten die Hausherren mehrere Top-Scorer. Diese Ausgeglichenheit können nur wenige BBL-Teams vorweisen.
"Solche engen und schweren Spiele werden wir in dieser leistungsstarken Liga noch sehr oft erleben. Die Leute da draußen sollten sich nicht von unserem Lauf blenden lassen. Wir müssen auf dem Boden bleiben, die Erwartungen in einem vernünftigen Rahmen halten", betonte Pastore.
Kapitän Richter sieht im Team keinen, der abhebt: "Wir bleiben demütig und denken von Spiel zu Spiel." Das nächste ist am Sonntag in Oldenburg.
Titelfoto: IMAGO/Alexander Trienitz