Chemnitz – Die Niners Chemnitz mussten auf der Guard-Position unerwartet umplanen. Erst vergangene Woche wurde Ex-NBA-Profi Khyri Thomas (28) als Neuzugang vorgestellt, doch noch bevor er sein erstes Pflichtspiel absolvieren konnte, verließ er das Team wieder. Aus familiären Gründen kehrte der US-Amerikaner in seine Heimat zurück.

Doch die Niners reagierten blitzschnell und präsentierten nur wenige Tage später bereits seinen Ersatz: Jacob Gilyard (26). Der 26-jährige US-Amerikaner traf am Dienstagabend in Chemnitz ein und absolviert derzeit die medizinische Untersuchung sowie Fitnesstests.

"Wir sind sehr froh, dass wir uns so schnell einigen konnten und Jacob bereits hier angekommen ist", erklärt Niners-Coach Rodrigo Pastore (52).

Mit seinen 1,75 Metern ist Gilyard der kleinste Spieler, den die Niners jemals unter Vertrag nahmen. Doch seine Spielmacherqualitäten und schnellen Hände machten ihn schon im College zu einer Ausnahmeerscheinung. Während seiner Zeit an der University of Richmond sammelte er 466 Steals – mehr als jeder andere Spieler in der Geschichte der NCAA Division I.

Nach seiner College-Karriere erkämpfte sich der Point Guard eine Chance in der NBA und bestritt insgesamt 42 Spiele für die Memphis Grizzlies und Brooklyn Nets. Parallel dazu war er in der G-League aktiv, wo er in 89 Spielen durchschnittlich 9,6 Punkte und 8,1 Assists auflegte. In der Saison 2022/23 war er mit 8,8 Vorlagen pro Partie sogar bester Passgeber der gesamten Liga.

Mit seinem Wechsel nach Chemnitz wagt Gilyard nun den Sprung nach Europa, voller Motivation und Vorfreude. "Ich kann es kaum erwarten, endlich für die Niners aufzulaufen", sagt er.

Schon am Sonntag habe er den Auswärtssieg in Bonn am Bildschirm mitverfolgt und sei überzeugt, dass das Team großes Potenzial habe.

"Die BBL ist für mich genau der richtige Einstieg in Europa. Ich habe großen Respekt vor Coach Pastore und glaube, dass er mich zu einem besseren Spieler machen wird."

Ob Gilyard bereits im kommenden Spiel gegen Braunschweig sein Debüt geben kann, hängt von der rechtzeitigen Freigabe aus den USA und seiner Eingewöhnung im Team ab.

Wir sind überzeugt, dass ihm dieser Schritt recht schnell gelingt und freuen uns sehr darauf, dass er uns bald schon auf dem Feld helfen wird", zeigt sich Niners-Geschäftsführer Steffen Herhold aber zuversichtlich.