Nach Yebo-Schock: Niners stehen vorm Finaleinzug!
Chemnitz - Was für eine furiose Aufholjagd der Niners Chemnitz! Der Europe-Cup-Sieger lag am Sonntag zwischenzeitlich mit 17 Punkten zurück, verlor im ersten Viertel Top-Scorer Kevin Yebo (28) und drehte in den letzten Minuten das Spiel komplett auf links.
84:72 (29:37) gewann die Mannschaft von Trainer Rodrigo Pastore (51) gegen Alba Berlin und kann mit einem weiteren Heimsieg am Dienstag den Einzug ins Finale gegen Bayern München perfekt machen.
Die Niners erwischten einen schwachen Start, lagen nach 90 Sekunden 0:6 hinten.
Das war unsortiert und nicht gut genug, um die nach dem 86:64-Heimsieg am Freitagabend extrem selbstbewussten Berliner zu stoppen.
Niners Chemnitz: Kevin Yebo disqualifiziert
Hinzu kam die schwache Trefferquote und ein völlig übermotivierter Yebo. Der Center ließ sich in der 9. Minuten am Boden liegend zu einem leichten Tritt in den Rücken von Tim Schneider (26) hinreißen.
Hauptschiedsrichterin Anne Panther (41) entschied auf disqualifizierendes Foul und schickte den erfolgreichsten Niners-Werfer der ersten beiden Partien frühzeitig zum Duschen. Yebo dürfte auch das Heimspiel am Dienstagabend verpassen.
Aher Uguak (26) war nach dem disqualifizierenden Foul im Viertelfinale gegen Vechta für eine Partie gesperrt worden.
Zur Pause war die Partie offen
Die Gäste beendeten die ersten zehn Minuten mit einem 11:2-Lauf und einer 26:14 Führung. Die Pastore-Korbjäger brauchten einige Zeit, um den Yebo-Schock zu verdauen.
Mit zunehmender Dauer kämpften sie sich immer besser in die Partie. Nach neun Fehlwürfen aus der Distanz fielen endlich die Dreier. Aher Uguak verkürzte vom Perimeter auf 27:36, brachte die Niners zurück in den einstelligen Bereich.
Zur Pause war die Partie offen. Den Start in die zweite Halbzeit verschliefen die Niners erneut. Die Gäste versenkten vier Dreier in Folge und zogen innerhalb von fünf Minuten auf 53:38 davon. Eine gute Phase brachte die Hausherren zum Ende des dritten Viertels auf 53:61 heran.
Als Jeff Garrett sechs Minuten vor dem Ende den Ball zum 67:65 versenkte und Chemnitz erstmals in Führung brachte, nahm der Wahnsinn seinen Lauf.
Das letzte Viertel ging 31:11 an die Gastgeber. Beste Werfer: Kaza Kajami-Keane und Garrett mit je 15 Punkten.
Titelfoto: IMAGO/Fotostand/Nachtigall