Kleine Rotation und 56 Spiele: Geht den Niners in den Play-offs die Kraft aus?
Chemnitz - Die Niners Chemnitz fahren mit einem Sieg und einer Niederlage im Gepäck nach Vechta. Dort geht am morgigen Dienstagabend, 20.30 Uhr, das dritte Duell im Play-off-Viertelfinale zwischen dem Europe-Cup-Gewinner und dem starken Aufsteiger über die Bühne.
"Wir haben 48 Stunden Zeit, um herauszufinden, wie wir gerade in Eins-gegen-eins-Situationen besser agieren können. Denn dort kaufte uns Vechta im zweiten Spiel den Schneid ab", sagte Trainer Rodrigo Pastore (51) nach dem 87:96 (35:42) am Pfingstsonntag. Zwei Tage zuvor hatte sein Team mit 83:77 (42:34) gewonnen.
Schon da baute das Pastore-Team im letzten Viertel stark ab, gestattete Vechta 30 Zähler. Im zweiten Duell zogen die Gäste vor 4850 Zuschauern ab Mitte des zweiten Abschnitts davon. Chemnitz fand keine Lösungen und kassierte im zweiten, dritten und letzten Viertel jeweils 27 Punkte.
"Wir müssen uns verbessern, auch mit verschiedenen Aufstellungen, die eigentlich stark in der Defensive sind, dieses Mal aber nicht ihre Wirkung entfalten konnten", betonte Pastore.
Der Argentinier kritisierte die schlechte Kommunikation auf dem Parkett und die ungewohnt vielen Unaufmerksamkeiten: "In den Play-offs kann man sich solche Fehler einfach nicht erlauben."
Zwei wichtige Korbjäger fehlten den Niners
Beste Niners-Werfer waren DeAndre Lansdowne (34, 26 Punkte) und Wesley van Beck (28, 20 Punkte). Jonas Richter (26) überzeugte mit zehn Zählern und elf Rebounds.
Vechta traf über 50 Prozent aus der Distanz, versenkte 16 Dreier, neun mehr als die Gastgeber. Bei denen - so scheint es - laufen einige Spieler auf der letzten Rille.
Das sollte niemanden verwundern. Mit dem angeschlagenen Spielmacher Kaza Kajami-Keane (30) und Aher Uguak (25, bekam nach dem disqualifizierenden Foul in der ersten Partie eine Spielsperre aufgebrummt) fehlten zwei ganz wichtig Korbjäger. Entsprechend klein war die Rotation.
Zudem haben die Niners durch die Europe-Cup-Serie schon 56 Spiele, 17 (!) mehr als die Niedersachsen, in den Knochen.
Titelfoto: Matthias Stickel/dpa