Dritte Auswärts-Pleite am Stück: Niners verlieren Derby beim MBC

Weißenfels - Dritte Auswärts-Niederlage in Folge und erste Derby-Pleite für die Niners Chemnitz!

Jacob Gilyard (vorn) wurde zwar rechtzeitig fit, konnte die Niederlage der Niners aber nicht verhindern.  © Imago / Eckehard Schulz

Im zehnten Aufeinandertreffen mit dem Mitteldeutschen BC ging der Europe-Cup-Sieger von 2024 erstmals als Verlierer vom Parkett. Nach dramatischen Schlusssekunden krallten sich die Weißenfelser den 97:95 (49:52)-Heimsieg.

Kann Jacob Gilyard, der beim 66:81 in Heidelberg mit einer Verletzung am Daumen passen musste, für die Niners spielen? Das war die spannende Frage vor dem ersten Sprungball. Der US-Amerikaner stand auf dem Parkett. Und er explodierte förmlich.

In der ersten sechs Minuten jagte Gilyard vier Dreier durch die Reuse, brachte die Gäste 18:10 nach vorn.

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Und es lief weiter wie am Schnürchen. 62 Prozent Wurfquote und 32 Punkte der Niners im ersten Viertel. Die Gastgeber fanden offensiv und defensiv überhaupt nicht statt. Der MBC wirkte unsicher und ratlos, lag nach zehn Minuten mit 15 Punkten zurück (17:32).

Der Vorsprung der Sachsen schmolz zu Beginn des zweiten Abschnitts innerhalb von drei Minuten zusammen. Plötzlich ging bei ihnen gar nichts mehr. Der Pokalsieger legte einen 14:0-Lauf hin. Den stoppte Gilyard mit dem nächsten erfolgreichen Distanzwurf.

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Olivier Nkamhoua lässt den Last-Minute-Sieg liegen

In den Schlusssekunden hatte Olivier Nkamhoua (l.) noch die Chance auf den Lucky Punch.  © Imago / Eckehard Schulz

Zur Pause lagen die Chemnitzer noch knapp vorn (52:49). Routinier Jeff Garrett wusste: "Das Momentum hatten wir im zweiten Viertel nicht mehr auf unserer Seite."

Ein Riesenkompliment verteilte der US-Amerikaner an die über 500 mitgereisten Fans: "Das ist Heimspiel-Atmosphäre. Sie sind unser sechster Mann, geben dem Team enorm viel Power."

Der zweite Abschnitt begann für Chemnitz nicht mit Power, sondern mit (zu vielen) Fehlern. Fehlpässe von Gilyard (mit 20 Punkten bester Werfer) und DeAndre Lansdowne sowie ein technisches Foul von Jonas Richter bestraften die Weißenfelser eiskalt: 63:57 (23.).

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Der Ex-Chemnitzer Eddy Edigin brachte die Hausherren mit seinen ersten Punkten im Derby erstmals zweistellig in Front (67:57/25.). Der Center kassierte Sekunden später sein viertes Foul und saß erst einmal auf der Bank.

Edigin sah, wie sich die Niners gegen Ende des dritten Viertels fingen und bis auf 72:75 (30.) herankämpften. Bei diesem dramatischen Verlauf hielt es die Zuschauer in der Stadthalle Weißenfels nicht mehr auf den Sitzen.

Bis auf einen Zähler kam das Pastore-Team in der Crunchtime heran. Mit dem letzten Angriff hätten die Niners auf 97:96 und Sieg stellen können. Doch Olivier Nkamhoua bekam das Zuspiel nicht unter Kontrolle. Der MBC, der in Tyren Johnson (26 Punkte) den besten Werfer hatte, kam in Ballbesitz. Er schenkte den Gästen noch einen Freiwurf ein und feierte den ersten Derbysieg in der BBL!

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