Center Yebo kehrt zurück! Kämpfen sich die Niners mit letzter Kraft ins Finale?
Chemnitz - "Ich will nicht nach Berlin!" Dieser Kraftklub-Song schallte unmittelbar vor dem Tipp-off am Dienstagabend durch die Messe Chemnitz. Nach der 85:96-Heimniederlage der Niners gegen Alba geht es für die Korbjäger von Trainer Rodrigo Pastore (51) doch wieder nach Berlin.
In der Uber Arena kämpft der Europe-Cup-Sieger am Donnerstag, 18.30 Uhr, vor 10.000 Berliner Fans um den Einzug ins Finale.
Sollten die Niners die Sensation schaffen und gewinnen, geht der Reisestress direkt weiter. 48 Stunden später müssten sie dann beim Finalgegner Bayern München antreten.
"Wir wollen ins Finale", betonte Kapitän Jonas Richter (26), dem die Enttäuschung nach dem 85:96 (51:43) ins Gesicht geschrieben stand.
Die Chemnitzer hatten gegen den elfmaligen Meister und Pokalsieger alles im Griff. Sie lagen bis ins letzte Viertel hinein vorn. Dann schwanden Kraft und Konzentration.
Alba biss zu wie eine Schlange, legte einen 14:0-Lauf zum 91:80 hin und entschied die Partie binnen weniger Minuten für sich. "Wir haben über weite Strecken ein sehr gutes Spiel gemacht, aber Berlin war am Ende einfach etwas besser", räumte Trainer Rodrigo Pastore ein.
Wieder zurück: Niners-Center Yebo nach Foul-Sperre in Berlin am Start
Martin Hermannsson (29) markierte seine 19 Punkte alle in der zweiten Halbzeit. Unterm Korb räumte 2,21-Meter-Riese Khalifa Koumadje (27) gnadenlos ab. Sterling Brown (29) traf aus allen Lagen, stand am Ende bei starken 25 Zählern und sieben Rebounds.
"Wir haben im letzten Viertel nicht mehr konzentriert genug verteidigt, viele offene Würfe zugelassen", analysierte Richter. Dominic Lockhart (29) erklärte: "Gegen Alba musst du über 40 Minuten hinweg eine Topleistung bringen. Das haben wir leider nicht geschafft."
Nicht kommentieren wollten die Chemnitzer die Leistung der Unparteiischen. Das Trio um den aus Bernau bei Berlin stammenden Robert Lottermoser bewertete viele Szenen zuungunsten der Niners. Die Referees verzichteten zu Beginn der zweiten Halbzeit unter anderem auf ein disqualifizierendes Foul gegen Brown.
Lottermoser pfiff übrigens bereits das zweite Halbfinale. Das gewann Alba 86:64. Pastore meinte mit Blick auf Donnerstag: "Wir müssen noch einmal unsere Kräfte sammeln und uns auf das Match in Berlin vorbereiten, bei dem dann auch Kevin Yebo wieder mitspielen darf."
Center Yebo war im dritten Halbfinale früh mit einem disqualifizierenden Foul vom Parkett geflogen und hatte anschließend noch ein Spiel Sperre aufgebrummt bekommen.
Titelfoto: IMAGO / Contrast