Chemnitz - Historisches Debakel für die Niners Chemnitz, die sich am Samstagabend in der restlos ausverkauften Messe von den Telekom Baskets Bonn vorführen ließen und 88:123 (44:70) verloren.

Vor 5000 Zuschauern lagen die Sachsen nach dem ersten Viertel 19:38 zurück. Zur Pause standen die Gäste bei 70 (!) Punkten. Bonn nahm nur im dritten Viertel den Fuß etwas vom Gaspedal.

Dann kehrte der überragende Darius McGhee aufs Parkett zurück, traf weiter nach Belieben und führte den Champions-League-Sieger von 2023 zum 123:88-Auswärtssieg.

Trainer Rodrigo Pastore war fassungslos: "Das habe ich in meinen zehn Jahren hier in Chemnitz in unserer eigenen Halle noch nicht erlebt. Das ist einfach beschämend. Wir können uns nur in aller Form bei unseren Fans für diese Vorstellung entschuldigen."

Nach der Schlusssirene erklangen nur vereinzelte Pfiffe von den Tribünen. Der Großteil der Fans unterstützte die völlig verunsicherte Mannschaft, sang aber schon Mitte des zweiten Viertels beim Stand von 31:55: "Wir wollen euch kämpfen sehen."

Pastore nahm die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Pflichtspielen auf seine Kappe. "Solch eine Blamage sollte nicht passieren. Letztlich bin ich dafür verantwortlich."

Er hofft auf neues Personal. Das zu finden, wird schwierig genug. Die Zeit drängt. Am Freitagabend in Bamberg und am 30. Dezember daheim gegen den Mitteldeutschen BC warten die nächsten schweren Aufgaben. Pastore stellte klar: "Wer zur Wende beitragen möchte, wird mit uns an die Arbeit gehen. Wer nicht, kann gehen."

Niners Chemnitz Niners Chemnitz verspielen in den letzten Sekunden den Sieg in Bamberg!

Beste Niners-Werfer waren Victor Bailey mit 24 Punkten und Olivier Nkamhoua (16). Bei den Gästen stellte McGhee mit zwölf erfolgreichen Dreiern bei 16 Versuchen den 28 Jahre alten BBL-Rekord ein.

75 Prozent - eine Fabelquote des US-Amerikaners. Aber auch ein Indiz, wie schwach Chemnitz am Samstagabend verteidigte. Insgesamt 24 Dreier versenkten die Gäste im Niners-Korb.