Ignoranz von ARD und ZDF kotzt ihn an! Basketball-Boss geht auf Sender los
Manila (Philippinen) - Die deutschen Basketballer knacken bei der Weltmeisterschaft in Manila einen Rekord nach dem anderen, doch im Heimatland interessiert es nur die wenigsten! Warum? Sicher auch, weil die Partien nicht im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen übertragen werden.
Auftaktsieg, verlustpunktfreie Vor- und Zwischenrunde, Halbfinale - alles Meilensteine, die die DBB-Auswahl seit Jahren nicht mehr erreicht hat.
Doch von Euphorie im eigenen Land weit und breit kaum was zu sehen und zu hören. Die Begegnungen werden seit dem Start der WM frei empfangbar bei MagentaSport gezeigt, doch dahin verirren sich eben nur die Insider.
Das Unternehmen hatten den öffentlich-rechtlichen Sendern eine Sublizenz angeboten, doch die lehnten dankend ab. Das bringt Verbands-Boss Ingo Weiss (59) so richtig auf die Palme.
Der SportBild sagte er: "Erstmal will ich sagen, dass Magenta bei der Übertragung hier einen großartigen Job macht. Aber dass sich kein Sender gefunden hat, der die Rechte von Magenta erwirbt und die Spiele zeigt, das erzürnt mich."
Basketball-WM: Für Ingo Weiss ist Quote bezogen auf ARD und ZDF kein Argument
Süffisant fügt der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) hinzu: "Vielleicht sind ARD und ZDF auch zu konservativ, sich an spannende Sportarten wie Basketball heranzuwagen."
Schon bei der Heim-EM 2022, bei der das Team um NBA-Star Dennis Schröder (29) überraschend Bronze holte, war es am Ende RTL, die ab dem Viertelfinale neben Magenta übertrugen. Auch hier damals keine Anstalten von ARD oder ZDF, die Spiele aus Köln und Berlin zu präsentieren.
Das spannende Halbfinale gegen Spanien sahen dann immerhin im Schnitt drei Millionen Zuschauer bei RTL. Doch die Quote ist für Weiss gar kein Argument.
Damit "muss mir niemand kommen. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben einen Auftrag. Ich hoffe, dass sich bei den Sendern noch etwas bewegt", meinte er.
Mit dem Einzug ins Halbfinale hatten die Basketballer am Mittwoch sogar das Olympia-Ticket für Paris 2024 gelöst.
Titelfoto: IMAGO / camera4+