"Unsere eigene Dummheit": Titans können Play-off-Traum begraben

Hagen - Während die Feuervögel mit ihren Fans eine wilde Play-off-Party starteten, musste Fabian Strauß (32) das kleine Debakel seiner Dresden Titans ins Mikrofon erklären. Beim 62:88 (14:21, 22:18, 12:27, 14:22) punktete seine Mannschaft so schlecht wie nie in der Saison - und hat wohl die letzte minimale Play-off-Chance verspielt.

Für die Fans der Phoenix Hagen gab's nach dem Spiel eine kleine Play-off-Party.  © IMAGO/Schepp

"Wir hätten definitiv mehr Punkte machen können. Hagen war smarter, viel Spaß in den Play-offs", wünschte der Titans-Coach den sicher qualifizierten Phoenix Hagen.

"Ich würde nicht sagen, dass es so gute Defense war. Der Blick auf unsere Quoten, und wer gefehlt hat, reicht. Es war viel Dummheit von unserer Seite, viele schlechte Entscheidungen", legte Strauß nach.

20 Minuten lang sah das - zumindest vom Ergebnis her - richtig gut aus. Zwar lagen die Titans zu keinem Zeitpunkt der Partie jemals in Führung, doch sie waren direkt nach der Halbzeit auf 38:39 ran.

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Danach aber der Einbruch, Hagen setzte sich immer weiter ab, Dresdens Korbjäger trafen in den zweiten 20 Minuten nur noch zwölfmal für 26 Punkte. Das Fehlen von Pablo Bertone (35, Rippenbruch), Top-Scorer Wes Dreamer (24, Knochenprellung in der Mittelhand) und Spielmacher Daniel Kirchner (27, Zerrung des Kreuzbandes) konnte nicht kompensiert werden.

Stattdessen mussten auch Spieler aus der zweiten oder gar dritten Reihe ran. Simeon Dimitrov (20) beispielsweise - in 24 Saisonspielen zuvor gerade einmal etwas mehr als 31 Minuten auf dem Feld - bekam in Hagen über 19 Minuten.

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Die Dresden Titans konnten die Ausfälle nicht kompensieren

Bei Titans-Coach Fabian Strauß (32) herrschte nur Enttäuschung.  © Lutz Hentschel

Zudem durften auch Malte Silbermann (18, 8:19), Kilian Fischer (18, 2:27) und Linus Briesemeister (21, 1:32) einige Minuten aufs Parkett.

"Das Wichtigste ist, wir sind unverletzt rausgekommen. Dass wir irgendwann einbrechen - eigene Dummheit. Wir waren selbst daran schuld. Was wir daneben gelegt und was wir für Entscheidungen getroffen haben, da müssen unsere jungen Kerle noch lernen", so Strauß.

"Und dann hältst du dich auch nicht mehr an den defensiven Gameplan. Eine erfahrenere Mannschaft wie Hagen nutzt das aus."

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Auch wenn es in den restlichen drei Saisonspielen rechnerisch noch möglich ist, an eine Play-off-Teilnahme der Elbriesen glaubt bei den Titans sicherlich der kühnste Optimist nicht mehr.

Strauß: "Da müssen wir nicht drüber reden. Es war vor dem Spiel schon klar, dass wir mit den vielen Verletzten wenig Chancen haben. Da muss man schon sehr viel positiven Glauben haben, dass da noch was rumkommt."

Immerhin können jetzt die Talente weitere Spielzeit sammeln, um mit wichtigen Erfahrungen ins nächste Jahr zu gehen ...

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