Spannung bis zur letzten Sekunde, aber Titans-Moral nicht belohnt
Dresden - Wunderheilung bei Lukas Zerner? Eigentlich sollte der Center der Dresden Titans aufgrund einer Schambeinentzündung fehlen, doch er wollte unbedingt spielen - hieß es. Lobenswerte Einstellung, auch wenn es für die Elbriesen nur noch um die goldene Ananas geht.

Die Play-offs sind nicht mehr zu erreichen, nach unten passiert auch nichts mehr.
Auch die Nürnberg Falcons, die am heutigen Sonntag in der Margon Arena zu Gast waren, werden ihnen nicht mehr gefährlich, trotz der 68:69 (15:23, 16:11, 22:15, 15:20)-Niederlage gegen den Tabellen-14.
Die Titans noch immer ersatzgeschwächt, Daniel Kirchner, Wes Dreamer und Pablo Bertone werden in dieser Saison wohl nicht mehr zu sehen sein.
Andere müssen einspringen, doch die Etablierten blieben größtenteils unter ihren Möglichkeiten. Junge Spieler wie Malte Silbermann (3 Punkte), Kilian Fischer (2) und Simeon Dimitrov (3) müssen und dürfen noch Erfahrungen sammeln.
Daher war das auch kein hochklassiges Spiel von beiden Teams. Viele Ballverluste, viele Fehler und viele liegengelassene Körbe bestimmten die trotzdem - oder gerade deswegen - äußerst spannende Partie.

Vier Sekunden vor Schluss kannte die Spannung keine Grenzen mehr

"Wenn du ein Spiel gewinnen willst, musst du auch Kopf beweisen. Den haben wir heute wieder woanders gelassen", ärgerte sich Coach Fabian Strauß.
Das weiße Trikot mit der Nummer elf von Zerner trug gestern auch noch ein anderer, den sich sicherlich viele auf dem Parkett gewünscht hätten. Tanner Graham - drei Jahre Leistungsträger und "Dreiergott" bei den Titans - war zu Besuch.
Seine Quoten hätte es gebraucht. Nur 6 von 25 (24 Prozent) vom Perimeter gingen bei den Titans ins Netz. Trotzdem waren die Hausherren vor 2118 Fans im dritten Abschnitt mit einem 15:5-Lauf auf plus sieben (28., 49:42) weg.
Die Moral wurde aber nicht belohnt. 4,4 Sekunden vor dem Ende Koen Sapwell mit dem 68:68 von der Freiwurflinie, 1,2 Sekunden später das fragwürdige Foul gegen den Australier.
"Dummheit. Man kann das schon
pfeifen. Es war ein Fehler von uns, eine Misskommunikation Lukas und Koen", befand Strauß ehrlich - Jack Pagenkopf traf nur einen der zwei Freiwürfe, aber es war der entscheidende Punkt.
Titelfoto: Matthias Rietschel