Rückschlag für die Titans, aber Tigers flirten mit Strauss

Tübingen - Es war eine etwas skurrile Frage zum Abschluss der Pressekonferenz. Fabian Strauß (32) wurde gefragt, ob er sich in der nächsten Saison ein Engagement bei den Tigers Tübingen vorstellen könnte. Die suchen einen Trainer. Doch der Coach der Dresden Titans wollte lieber über etwas anderes reden.

Daniel Kirchner (27, r.) und die Titans wurden zu Beginn überrannt.
Daniel Kirchner (27, r.) und die Titans wurden zu Beginn überrannt.  © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Florian Schust

"Ich will lieber erst mal in die Play-offs kommen. Die Jungs verdienen sich das, wir sind auch eine Play-off-Mannschaft, so wie wir uns entwickelt haben. Darauf liegt der Fokus", erklärt er nach der bitteren 88:89 (18:29, 21:21, 23:15, 26:24)-Niederlage beim direkten Play-off-Konkurrenten vor 2294 Fans in Baden-Württemberg.

"Ich bin in der Halbzeitansprache klar und deutlich gewesen, was wir ändern müssen, wenn wir noch in Richtung Play-offs schielen wollen. Unsere erste Halbzeit war schlecht. Wir haben Tübingen nicht unter Kontrolle gekriegt", ärgerte sich Strauß.

"Am Ende gewinnt die Mannschaft, die einen Fehler weniger gemacht hat oder eben sechs Prozent mehr Freiwürfe getroffen hat."

Gerade einmal 47 Prozent der 32 Dresdner Freiwürfe fanden ihren Weg ins Netz. Für Tübingen waren es 53 Prozent von nur 15. Strauß: "Das begleitet uns schon das gesamte Jahr. Ich bin eigentlich ein Coach der sagt, drei Punkte sind mehr als einer."

Aber die Stärke jenseits des Perimeters kam nicht wirklich zum Tragen. Nur 20-mal wurde auf den Dreier gegangen, sieben (35 Prozent) saßen. Tübingen traf neun von 36 (25 Prozent).

Im harten Schlussspurt dürfen die Dresden Titans nicht mehr stolpern

Fabian Strauß (32) könnte bei einem passenden Angebot - und wenn er denn will - nach der Saison den Abflug machen.
Fabian Strauß (32) könnte bei einem passenden Angebot - und wenn er denn will - nach der Saison den Abflug machen.  © Lutz Hentschel

Auch unter dem Korb präsentierten sich die Hausherren deutlich effektiver: 71 Prozent (27 von 38) der Zwei-Punkt-Versuche trafen. Bei den Elbriesen waren es 26 von 48 (54 Prozent).

Die wichtigsten zwei Versuche ließen Daniel Kirchner (27, drei Sekunden vor Schluss geblockt) und Lucien Schmikale (27, verworfener Dreier in letzter Sekunde) liegen.

Durch die Niederlage ist der begehrte Platz acht wieder zwei Siege entfernt. In den letzten fünf Spielen darf man sich keine Patzer mehr erlauben, zumal es dreimal gegen direkte Konkurrenten geht. Das Problem: Am Samstag kommt der bisher nur zweimal geschlagene Tabellenführer Jena.

Für den Titans-Coach zählt erst einmal nur das. Und nächste Saison? Der 32-Jährige besitzt laut eigener Aussage eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag. "Aber jeder weiß, dass Papier im Sport mittlerweile nicht mehr so viel wert ist."

Eine deutliche Absage auf die Avancen des Journalisten hört sich zumindest anders an...

Titelfoto: Montage: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Florian Schust und Lutz Hentschel

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