Super-Bowl-Sieger droht damit, Kansas City zu verlassen - das ist der dreiste Grund
Kansas City (USA) - Seit 1963 spielen die Kansas City Chiefs in - der Name verrät es schon - Kansas City. Doch diese Ära könnte bald vorbei sein. Das NFL-Team droht, die Stadt zu verlassen - weil die Bewohner keine Extra-Steuer mehr für die Footballer abdrücken wollen!
Seit 2006 gibt es in Jackson County, das den östlichen Teil von Kansas City und damit das Stadion der Chiefs beinhaltet, eine sogenannte 3/8-Steuer: Dabei müssen Menschen in dem Bezirk in Missouri pro ausgegebene 100 Dollar drei Achtel eines Prozents, also rund 38 Cent, extra abgeben.
Von dem Geld, das dabei herumkommt, wird etwa die Instandhaltung des Arrowhead Stadium bezahlt, in dem der amtierende Super-Bowl-Sieger seine Spiele bestreitet. Auch die Kansas City Royals, das Baseball-Team der Stadt, profitieren von der Steuer.
Doch jetzt durfte die Bevölkerung von Jackson County darüber abstimmen, ob die Abgabe, die noch bis 2031 geplant ist, um 40 Jahre verlängert werden soll - und schmetterte den Vorschlag ab!
Nur 42 Prozent der Wähler waren für eine Verlängerung der Umsatzsteuer zu begeistern, 58 Prozent stimmten dagegen, weiterhin einen Teil ihres Gehalts für die Footballer und ihr Stadion abzugeben.
Das nimmt das Franchise, das mit der Fortführung der Steuer eigentlich die Renovierung seines Stadions bezahlen wollte, jetzt zum Anlass, über seine Zukunft in Kansas City nachzudenken.
NFL: Kansas City Chiefs könnten nach Dallas zurückkehren
"Wir sind enttäuscht", erklärte Teampräsident Mark Donovan (58) laut NBC in einem Statement nach der Wahl. Man sei überzeugt davon, das beste Angebot vorgelegt zu haben, und bereit gewesen, die langjährige Zusammenarbeit zwischen Team und Bezirk zu verlängern.
Dann deutete er einen Rückzug aus Kansas City an: "Wir werden jetzt und in Zukunft das tun, was das Beste für unsere Organisation und unsere Fans ist."
Zuvor hatte Donovan offen damit gedroht, dass die Chiefs die Stadt verlassen könnten, wenn die Abstimmung nicht in ihrem Sinne ausgeht.
Doch wo soll es hingehen für den amtierenden Super-Bowl-Sieger? Die wahrscheinlichste Option ist eine Rückkehr nach Dallas. Dort spielte das Franchise bereits von 1960 bis 1962 als Dallas Texans, bevor der Umzug nach Kansas City eine neue Ära unter neuem Namen einleitete.
Der Bürgermeister der drittgrößten texanischen Stadt, Eric Johnson (48), twitterte bereits: "Willkommen zu Hause, Dallas Texans."
In der Stadt gibt es mit den Dallas Cowboys bereits ein Team in der NFL, doch das ist für Johnson kein Hinderungsgrund: "Unser Markt ist groß genug, er wächst genug und liebt den Football mehr als genug, um ein weiteres NFL-Team zu unterstützen", sagte er den Dallas News.
Möglich ist das allerdings ohnehin erst nach 2031: Bis dahin ist das Franchise noch vertraglich an Kansas City und das Arrowhead Stadium gebunden.
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