NFL zu RTL: ProSieben-Mitarbeiter bricht Lanze für neuen Sendeplatz! Wechselt Spengemann mit?
München - Vor gut einer Woche wurde bekannt, dass die Sendergruppe ProSiebenSat1 die Übertragungsrechte für die National Football League (NFL) an die RTL-Gruppe verloren hat. Auf Twitter folgte ein Sturm der Entrüstung.
Nun bekommt "Radio Télévision Luxembourg" - also kurz: RTL - Schützenhilfe von unerwarteter Stelle.
Der Podcaster Kevin Körber (38), mahnt die ranSport-Fans in seinem Podcast "Medien-KuH" (Körber und Hammes) zur Ruhe.
"Da hat die ran-Redaktion ganze Arbeit geleistet. Pionierarbeit eigentlich schon", lobt der 38-Jährige den bisherigen Erfolg des Teams, das hinter der Football-Sendung auf ProSieben Maxx und ProSieben steht.
Er selbst ist zwar Pressemitarbeiter im dem Hause ProSieben, spricht aber in seinem Podcast nicht für das Unternehmen sondern nur für sich selbst.
"Sie haben die Berichterstattung darüber eigentlich revolutioniert. Zumindest anders gemacht - darauf können wir uns alle einigen - als man das bisher gewohnt war."
Sein Podcast-Partner, Dominik Hammes (40), konnte den Aussagen - selbst als Nicht-Fan des Sports - nur beipflichten, was das Engagement des Teams betrifft: "Selbst ich habe Gesichter vor Augen, weil ich ein-, zweimal dann doch reingeguckt habe", so der 40-Jährige. "Das war sehr sympathisch gemacht, das waren Charaktere, das war schön produziert - und man hat ihnen angemerkt, dass sie den Sport echt lieben."
Dann fasst Körber kurz zusammen, wie die Nachricht in der Community aufgenommen wurde, und zieht das Fazit: "Nach dieser Ankündigung gab es einen Love-Storm in Richtung ranNFL."
Viele hätten bereits angekündigt, die Sendung ab nächstes Jahr zu boykottieren und sich den GamePass - das Streaming-Angebot der NFL - zu kaufen.
ranNFL-Kommentator fordert Fans auf, RTL eine Chance zu geben
"Ich finde dieses RTL-Bashing jetzt schon fehl am Platz. Die müssen's erst mal machen. Dann kann man immer noch urteilen: Die machen es besser, schlechter, genau so", so Kevin Körber. "Aber im Vorfeld zu sagen, nur weil's RTL macht, ist's scheiße, ist auch doof."
In seiner Funktion als Podcaster, in der er schon seit Jahren vor dem Engagement bei ProSieben immer nur seine ganz persönliche Meinung äußert, zeigt er aber auch Verständnis.
"Ich verstehe das komplett. Wenn man sich jetzt mal reindenkt: Man hat da - egal was es jetzt ist - etwas groß macht, hat jedes Jahr die Reichweite ausgebaut, immer mehr Menschen für diese Sportart begeistern können ... es hat einfach immer diesen faden Beigeschmack", so der Medien-Journalist.
"Jetzt, wo wir es als Vorreiter nach Deutschland gebracht haben und es eine gewisse Masse an Menschen erreicht, jetzt setzt ihr euch ins gemachte Nest", zitiert er zusammenfassend einen fiktiven RTL-Kritiker. "Aber, ey. Das ist das Spiel, so ist es halt. Und dann muss man auch sportlich sagen: viel Spaß in den nächsten fünf Jahren mit den Rechten."
Bereits einige Tage zuvor äußerte sich der ranNFL-Kommentator Carsten Spengemann (50) in seinem Football-Podcast "Die Pille für den Mann" ähnlich. Er plädierte dafür, RTL erst mal eine Chance zu geben, den Sport zu präsentieren.
Spengemann, der keinen Festvertrag bei ProSieben hat, wird innerhalb der deutschen NFL-Fan-Community bereits als Teil des neuen Kommentatoren-Teams des Kölner Senders gehandelt. Offiziell gibt es - derzeit - darauf noch keine konkreten Hinweise.
Allerdings wurde ihm - offenbar durch den Chef seiner PR-Agentur - zum deutschen Fernsehpreis, den ranFootball in dieser Woche erhielt, mit dem Zusatz "Im nächsten Jahr geht's erst so richtig los" gratuliert.
Zeitnah postete Spengemann auf Instagram ein Selfie, in dem sehr deutlich ein RTL-Mikrofon zu sehen war.
Titelfoto: Montage: Matt York/AP/dpa, Angelika Warmuth/dpa