NFL, Woche 2: Tua, bitte beende deine Karriere! Und was war eigentlich in Minnesota los?

USA - Wenn man die Warnmeldungen "Concussion Protocol" bei NFL-Star Tua Tagovailoa hört, ziehen sich bei Fans aller Farben die Organe bereits zusammen. Der Quarterback erlitt 2022 innerhalb von vier Tagen zwei so heftige Gehirnerschütterungen, dass es bei Zuschauern, Verantwortlichen und Medien zu riesigen Debatten führte – zu Recht.

Die dritte schwere Gehirnerschütterung in drei Jahren: Sehen wir alle live zu, wie sich Tua Tagovailoa (liegend) langsam in den körperlichen Ruin spielt?  © CARMEN MANDATO / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Ein Flashback-Erlebnis mussten wir nun an diesem zweiten Spieltag durchleben.

Es waren noch knapp viereinhalb Minuten im dritten Quarter gegen die Buffalo Bills zu spielen. Vierter Versuch, 21 Punkte Rückstand, keine Anspielstation frei.

Tagovailoa setzt alles auf eine Karte, läuft selbst, hechtet – Kopf voraus – klar über die First-Down-Markierung – und knallt gegen Bills-Verteidiger Damar Hamlin.

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Gleich darauf die Szenen, die uns noch alle von damals in bitterer Erinnerung sind: Der Spielmacher liegt hilflos auf dem Kunstrasen, verlangsamte Bewegungen, seine verkrampft wirkenden Arme und Hände gehen Richtung Helm, sofort ist das medizinische Team unterwegs zu ihm.

Ich bin kein Arzt. Aber als Fan – auch von Tua – habe ich eine Befürchtung: Für ihn war bereits die zweite heftige Gehirnerschütterung eine zu viel. Und jetzt schon wieder. Ich hoffe, er geht den notwendigen Schritt – so schwer ihm dieser ganz klar fallen muss – und beendet seine aktive Karriere. Allein schon, um ein Zeichen zu setzen. Ja, er ist erst 26, aber genau darum geht es ja.

Wollen wir wirklich live sehen, wie er sein Gehirn so zusammenhämmert, dass ihm mit Mitte 40 die Windeln gewechselt werden müssen? Ich nicht. Es bringt nichts, seinen Körper einem Spiel zu opfern, wenn du dich vielleicht daran gar nicht mehr erinnern kannst. Schwarzmalerei? Wohl kaum – teils verfilmte Ereignisse von früher stützen meine Befürchtung. Aber ich freue mich, wenn ich völlig falsch liegen würde.

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Abergläubisch? Doppelter Fluch trifft 49ers in Minnesota

Am Boden zerstört: Die 49ers haben es seit mehr als 30 Jahren nicht mehr geschafft, in Minnesota zu gewinnen. Und diese Serie ist auch am Sonntag nicht gerissen.  © STEPHEN MATUREN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Falsch liegt man in der Regel auch, wenn man sein Leben auf Aberglaube auslegt. Doch bei den San Francisco 49ers wird das nach dieser Woche 2 in der NFL wohl schwer.

Zum einen müssen die Jungs aus der Bay Area auf ihre absolute Angriffswaffe verzichten: Runningback Christian McCaffrey.

Im vergangenen Jahr wurde er in der Liga zum "Offensive Player of the Year" gekürt und landete – oh, oh – auf dem Cover des aktuellen Videospiels "Madden 25". Die Legende besagt: Wer darauf landet, hat eine schlechte Saison oder verletzt sich.

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Im ersten Spiel wurde er bereits geschont und er stand in Privatklamotten an der Seitenlinie. Inzwischen ist er wegen seiner Wadenverletzung und Achillessehnenentzündung auf der Verletztenliste gelandet. Vermutlich für die nächsten vier Wochen.

Fluch Nummer 2: Seit 1992 konnten die Niners in Minnesota kein Spiel mehr gewinnen. Egal, wie stark ihr Kader war. Und am Sonntag mussten sie zu den Vikings. Dreimal dürft ihr raten: Minnesota hat völlig verdient gewonnen. Bei San Francisco lief so ziemlich alles schief, was nur schiefgehen kann.

Trotz teilweisem Totalausfall gewinnen die Vikings am Ende mit "nur" einem Touchdown (ohne Zusatzpunkt) Unterschied. Warum der Vize-Champ bei den Skøl-Mannen nicht gewinnen kann, bleibt weiterhin ein Mysterium. Minnesota soll's recht sein …

Die Ergebnisse aus dem 2. Spieltag in der National Football League

So haben die Football-Teams in der 2. Woche der NFL gespielt.

(Wie für die Liga typisch, steht das Auswärtsteam an erster Stelle.)

  • Buffalo Bills – Miami Dolphins 31:10
  • Las Vegas Raiders – Baltimore Ravens 26:23
  • Los Angeles Chargers – Carolina Panthers 26:3
  • New Orleans Saints – Dallas Cowboys 44:19
  • Tampa Bay Buccaneers – Detroit Lions 20:16
  • Indianapolis Colts – Green Bay Packers 10:16
  • Cleveland Browns – Jacksonville Jaguars 18:13
  • San Francisco 49ers – Minnesota Vikings 17:23
  • Seattle Seahawks – New England Patriots 23:20
  • New York Jets – Tennessee Titans 24:17
  • New York Giants – Washington Commanders 18:21
  • Los Angeles Rams – Arizona Cardinals 10:41
  • Pittsburgh Steelers – Denver Broncos 13:6
  • Cincinnati Bengals – Kansas City Chiefs 25:26
  • Chicago Bears – Houston Texans 13:19
  • Atlanta Falcons – Philadelphia Eagles (Dienstag, 2.15 Uhr)

Am zweiten Spieltag in der NFL hatte noch keine der Mannschaften Spiel frei.

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