NFL-Legende leidet seit fast einem Jahr unter Schluckauf: "Ich habe alles versucht"
Auburn (USA) - Wir alle kennen vermutlich das unbehagliche und lästige Gefühl eines Schluckauf-Anfalls, doch der frühere Football-Profi Bo Jackson (60) musste im letzten Jahr erfahren, wie es ist, wenn die Angst vor dem nächsten Hickser nicht mehr verschwindet.
In der Radioshow "McElroy and Cubelic in the Morning" des britischen Senders "WJOX-FM" verriet der frühere Runningback der Los Angeles Raiders, dass er seit fast einem Jahr unter den unfreiwilligen Spasmen des Zwerchfells leidet.
"Ich habe alles versucht: Mich erschrecken lassen, kopfüber Wasser getrunken, am Hintern eines Stachelschweins gerochen", sagte Jackson. "Es hat nicht funktioniert."
Letzteres wurde von den Moderatoren mit einem Lacher quittiert. Ob der ehemalige Top-Athlet lediglich eine Übertreibung zur Veranschaulichung seiner Verzweiflung wählte oder tatsächlich am tierischen Gesäß schnupperte, blieb offen.
Witzig findet der selbst unter dem Spitznamen "Wildschwein" bekannt gewordene Pro-Bowler seine Situation allerdings nicht, weshalb er sich nun ärztliche Hilfe sucht: "Ich habe den Schluckauf seit letztem Juli und werde Ende dieser Woche einen medizinischen Eingriff durchführen lassen, um Abhilfe zu schaffen."
Noch scheint die Ursache des chronischen Leidens nicht gefunden: "Ich bin damit beschäftigt, im Krankenhaus zu sitzen, während die Ärzte mich anstupsen, mir in den Hals leuchten und mich auf jede erdenkliche Weise untersuchen, um herauszufinden, warum ich diesen Schluckauf habe."
Bo Jackson wurde in der NFL und MLB zum All-Star
Beunruhigenderweise ist Jackson mit seinem Dauer-Schluckauf kein Einzelfall. Meist tritt die Beschwerde dabei durch eine Erkrankung des zentralen Nervensystems oder als unerwünschte Nebenwirkung eines Medikaments auf.
Charles Obsorne aus dem US-Bundesstaat Iowa hält derzeit den Weltrekord. Er litt satte 68 Jahre vom 20. Lebensjahr an bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1991 unter chronischem Schluckauf und musste deshalb seine komplette Sprechweise um und auf die gelegentlichen Hickser einstellen, wie das Smithsonian Magazin berichtete.
Jackson ist dieses Schicksal natürlich nicht zu wünschen. Der erste Pick des NFL-Drafts von 1986 erzielte nicht nur 17 Touchdowns während seiner Karriere in der US-amerikanischen Beletage des Kollisionssports, sondern war gleichzeitig auch noch für die Kansas City Royals in der Major League Baseball aktiv.
Die Nike-Werbeikone wurde darüber hinaus in beiden Elite-Ligen zum All-Star-gewählt, was keinem anderen Athleten bis heute gelang.
Der TV-Sender ESPN wählte Jackson außerdem auf den 72. Platz der besten nordamerikanischen Sportler des 20. Jahrhunderts.
Titelfoto: Mike Zarrilli / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP