NFL streicht den Pro Bowl! So will die Liga den All-Star-Contest zum Fun-Sportevent machen
USA - Einst war es eine Ehre, heute ein mutmaßlich notwendiges Übel: Der Pro Bowl der National Football League (NFL). Doch das wird sich jetzt ändern.
Was der Pro Bowl eigentlich ist, sollte schnell erklärt sein: Jahrzehntelang fand dieses All-Star-Game der NFL im Aloha Stadium in Honolulu (Hawaii) statt.
Nominiert wurden Trainer und Spieler, was als große Ehre galt und noch heute bei einzelnen Spielern mit eingeblendet wird, wie oft sie diesen Status bereits erhielten.
Seit 1980 wurde dieser freundschaftliche Wettkampf der besten Spieler aus den beiden NFL-Unterligen AFC und NFC eine Woche nach dem Super Bowl abgehalten.
Dadurch konnten auch die Spieler der Endspiel-Teams teilnehmen. Allerdings stellte die NFL 2009 die Reihenfolge um und der Pro Bowl wurde eine Woche vor dem Super Bowl veranstaltet - inzwischen auch nicht mehr auf Hawaii, sondern in Orlando/Florida.
Man wollte dadurch für Zuschauer das spielfreie Wochenende vor dem Finale überbrücken und erhoffte sich auch - da das Endspiel noch bevor steht - dass mehr Zuschauer im "Football-Fieber" einschalten, als wenn der Saison-Meister bereits ermittelt wäre.
Viel Interesse an der Partie zwischen den besten Spielern der Saison hatten die Zuschauer jedoch weiterhin nicht. Mehrfach wurde versucht, das Spiel für die Fans attraktiver zu machen.
"The Pro Bowl Games" als mehrtägiges Event der besten Spieler
Der erhoffte Erfolg blieb aus. Vielleicht ändert sich das jedoch jetzt. NFL-Executive Peter O'Reilly teilte gegenüber dem Sport-Reporter Rob Maaddi mit, man wolle 88 der besten Spieler auf eine positive, gut gelaunte Art gegeneinander antreten lassen.
Ab sofort wird das mehrtägige Event unter dem Namen "The Pro Bowl Games" stattfinden.
Dann messen sich die von Zuschauern, Coaches und Journalisten gewählten Top-Spieler mehrere Tage lang in unterschiedlichen (ihrer Position entsprechenden) Disziplinen.
Am Ende steht ein Flag-Football-Spiel der Teilnehmer auf dem Programm, das von Ex-Quarterback und TV-Experte Peyton Manning (46) vorbereitet wird. Im Flag-Football tragen die Spieler keine Ausrüstung, sondern zwei Bänder an den Hüften.
Wird dem Ballträger eines dieser Bänder - also "Flags" - abgerissen, gilt er an dieser Stelle als getackelt. Kollisionen und damit verbundene Verletzungen werden auf ein Minimum reduziert.
Damit versucht die NFL das Flag-Football - das aufgrund der geringen Gefahren in allen Altersklassen gespielt werden kann - weltweit attraktiver zu machen.
Vor allem Kinder starten auf diese Art ihre Football-Karriere, da die Grundlagen und Bewegungen schon trainiert werden, ohne hart von Gegnern getroffen zu werden.
Titelfoto: Montage: Christian Petersen / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP + Justin Edmonds / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP