USA - An diesem NFL-Spieltag gab es natürlich nicht nur das "Munich Game", bei dem wir für Euch im Stadion waren – auch in den amerikanischen Arenen flog das lederne Ei.

Einen absoluten Leckerbissen bekamen wir schon in der Nacht auf Freitag serviert, als die Baltimore Ravens mit nur einem Punkt gegen die Cincinnati Bengals gewannen.

Das Gegenstück zu dieser 35:34-Werbung für den Sport hätte man sich – mal wieder – auch bei der Partie der Kansas City Chiefs zu Hause gegen die Denver Broncos gewünscht.

Das Spiel hatte zwar seine Standard-Highlights, doch das wirklich faszinierende war der Ausgang der Begegnung. Die Broncos hatten die Sensations-Chance, dem amtierenden Champion mit einem Field Goal bei ablaufender Uhr die erste Niederlage zu bescheren. Aus 35-Yards. Quasi Aufwärm-Entfernung für einen Kicker. Zwei Punkte Rückstand – drei Punkte würde der Treffer bringen.

Doch – man ahnt es schon – daraus wurde nichts. Mit einer Sekunde auf der Uhr blockte Chiefs-Linebacker Leo Chenal den Schuss und rettete Kansas City den 16:14-Sieg.

Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes sprang an der Seitenlinie, als ob er gerade den dritten Superbowl in Folge gewonnen hätte. Okay, das wäre in einigen Wochen tatsächlich möglich.

Aber genau dazu habe ich einen Hot Take: Wer in der Saison so spielt wie Kansas City, der wird in den Playoffs bestraft. Mark my words.

Von ihren neun Spielen gewannen sie sieben mit höchstens einem Touchdown (inklusive Zusatzpunkt) Unterschied. Von den bisher 219 Punkten warf oder lief er 78 Zähler. Zum Vergleich: Ihr Kicker Harrison Butker liegt nur drei Punkte dahinter.

Trotzdem sind die 2024er-Chiefs erst der fünfte amtierende Champ, der mit mindestens 9:0-Siegen in die Saison starten konnte. Das gelang bislang erst den Green Bay Packers (2011), Denver Broncos (1998), New England Patriots (2015) und den San Francisco 49ers (1990).

Weil wir gerade bei drei Punkten sind: Von den 13 Partien, die in dieser Woche gespielt wurden, endeten sieben Spiele mit höchstens einem Field Goal Differenz. Die Liga ist trotz klarer Favoriten und Underdogs so dicht beieinander wie nur selten.

Und wenn wir gerade eh mit Zahlen und Ziffern jonglieren, darf man auch den Quarterback der Philadelphia Eagles nicht vergessen. Jalen Hurts konnte nicht nur einen 34:6-Sieg feiern, sondern zwei historische Bestmarken setzen.

Er ist der erste NFL-Quarterback der Geschichte, der in vier aufeinanderfolgende Spielzeiten zehn Touchdowns selbst erlaufen hat, der erste, der das überhaupt in seiner Karriere so häufig schaffte.

Und in vier aufeinanderfolgenden Spielen ist er auch der erste QB, der – bei einem mindestens 100er-Rating – sowohl einen Touchdown-Pass und selbst zudem einen Touchdown-Lauf schaffte.

So haben die Football-Teams in der 10. Woche der NFL gespielt.

(Wie für die NFL typisch, steht das Auswärtsteam an erster Stelle.)

Cincinnati Bengals (4-6) @ Baltimore Ravens (7-3) 34:35

New York Giants (2-8) @ Carolina Panthers (3-7) 17:20 (Munich Game)

New England Patriots (3-7) @ Chicago Bears (4-5) 19:3

Buffalo Bills (8-2) @ Indianapolis Colts (4-6) 30:20

Minnesota Vikings (7-2) @ Jacksonville Jaguars (2-8) 12:7

Denver Broncos (5-5) @ Kansas City Chiefs (9-0) 14:16

Atlanta Falcons (6-4) @ New Orleans Saints (3-7) 17:20

San Francisco 49ers (5-4) @ Tampa Bay Buccaneers (4-6) 23:20

Pittsburgh Steelers (7-2) @ Washington Commanders (7-3) 28:27

Tennessee Titans (2-7) @ Los Angeles Chargers (6-3) 17:27

New York Jets (3-7) @ Arizona Cardinals (6-4) 6:31

Philadelphia Eagles (7-2) @ Dallas Cowboys (3-6) 34:6

Detroit Lions (8-1) @ Houston Texans (6-4) 26:23

Miami Dolphins (2-6) @ Los Angeles Rams (4-4) (MNG, Dienstag, 2.15 Uhr)

In dieser Woche hatten die Green Bay Packers (6-3), Las Vegas Raiders (2-7), Cleveland Browns (2-7) und die Seattle Seahawks (4-5) spielfrei.