Boykott oder Termine? Trump lädt Super-Bowl-Sieger ins Weiße Haus, doch Star-Spieler bleiben weg
Washington D.C./Philadelphia - US-Präsident Donald Trump (78) hat am Montag die amtierenden Super-Bowl-Sieger, die Philadelphia Eagles, ins Weiße Haus eingeladen. Doch es blieben einige Star-Spieler dem Event fern.

Wegen terminlicher Überschneidungen, wie es inoffiziell aus dem Weißen Haus heißt, hatte allem voran das Aushängeschild des Teams und Star-Quarterback Jalen Hurts (26) andere Verpflichtungen.
Auch die gefeierten Wide Receiver A. J. Brown (27) und DeVonta Smith (26) blieben – neben den meisten Defense-Spielern – der Veranstaltung fern.
Um welche Terminkonflikte es sich bei den Akteuren genau handeln soll, blieb weitgehend offen.
Das Team und Trump scheinen keine guten Freunde zu sein. Hurts beispielsweise wurde bereits im Vorfeld bei einer Gala des "Time Magazine" gefragt, ob er zu dem Empfang in die US-Hauptstadt reisen würde.
Der 26-jährige Titelgewinner schwieg auf diese Frage erst lange – und ging dann davon. Trotzdem bezeichnete Trump ihn bei dem Empfang als "großartigen Typen und großartigen Spieler".
Nicht der erste Disput zwischen Trump und den Eagles

Grundsätzlich wird dem NFL-Team und dem US-Präsidenten nicht unbedingt ein gutes Verhältnis nachgesagt. So war Trump als erster amtierender Präsident zwar zum Endspiel gereist, unterstützte dabei jedoch die Gegner aus Kansas City.
Wohl auch, weil deren Quarterback Patrick Mahomes (29) und seine Frau bekennende MAGA-Supporter sind. Als die Chiefs deutlich hinten lagen, verließ Trump das Stadion. Die Eagles gewannen am Ende mit 40:22.
Nach einigem Hin und Her hat Philadelphia schließlich doch die Einladung zur traditionellen Meisterschaftsfeier beim Präsidenten angenommen. Anders als 2018, als Philadelphia ebenfalls den Titel holte und Trump Präsident war. Wegen Protesten gegen Polizeigewalt knieten während der Saison mehrere Spieler bei der Nationalhymne.
Trump verlangte damals, dass die eingeladenen Spieler bei der Hymne mit der Hand auf dem Herzen zu stehen haben. Am Ende sollen weniger als zehn Spieler bereit gewesen sein, zum US-Präsidenten zu reisen. Das Event wurde abgesagt.
Philadelphias damaliger Bürgermeister Jim Kenney (66) meinte dazu, dies "beweist nur, dass unser Präsident kein wahrer Patriot ist, sondern ein fragiler Egomane". Die Stadt gilt als Wiege der amerikanischen Demokratie.
Titelfoto: Montage: Jim Watson / AFP + Mitchell Leff / Getty Images North America /Getty Images via AFP