Tränenreiches Saison-Ende: Bleibt Paul Alexander Monarchs-Coach?
Schwäbisch Hall - Wenn gestandene Männer so viele Tränen vergießen, dann zeigt das nur, wie brutal sie doch das vorzeitige Saison-Aus getroffen hat - und wie sehr sie sich mit dem Verein identifiziert haben.
Nach dem 30:36 vom Samstag sind die Dresden Monarchs mal wieder in einem Halbfinale um die deutsche American-Football-Krone bei den Schwäbisch Hall Unicorns gescheitert. Doch dieses Mal müssen sie es sich selbst ankreiden.
Denn der Fehlerwucher, den die Königlichen in der kleinen baden-württembergischen Idylle vor 2617 Fans betrieben, reichte bald für eine ganze Saison.
Der letzte Fumble von Steven Duncan (25), bei noch 54 Sekunden auf der Uhr, stand dafür nur exemplarisch. "Ich weiß nicht, was da passiert ist", rang der Monarchs-Quarterback nach Worten und brach das Gespräch ab.
Auch Headcoach Paul Alexander (63) - der in seiner langen Karriere auf höchster NFL- und College-Ebene schon alles erlebt hat - konnte nur mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen nach Erklärungen suchen.
"Man fühlt sich traurig und leer, aber am Ende des Tages musst du den Kopf hochnehmen", so der 63-Jährige. "Es ist die Eine-Million-Dollar-Frage, warum wir so viele Fehler gemacht haben. Es wird Zeit brauchen, das zu analysieren."
Paul Alexander ließ seine Zukunft bei den Dresden Monarchs noch offen
Ob das der US-Amerikaner selbst noch tun wird? Zumindest hat Alexander noch nicht ausgeschlossen, einen neuen Anlauf zu nehmen:
"Wenn dieses Team zusammenbleibt, könnte es richtig aufregend werden. Alles andere wird man sehen."
Logisch, dass die wenigen Minuten nach der bitteren Niederlage nicht der richtige Zeitpunkt dafür waren. Auch Duncan wollte sich (noch) nicht äußern.
Immerhin könnte das Fehlerfestival vom Optima Sportpark eine hilfreiche Lehrstunde für die nächste Saison gewesen sein.
Drei völlig misslungene Snaps, von denen einer auch zu einem Safety für die Haller führte, viele fallen gelassene (eigentlich sichere) Bälle, drei Fumble und eine Interception sowie zehn mitunter richtig unnötige Strafen und ein verschossenes Field Goal waren dann einfach zu viel, um ins Finale einzuziehen.
Titelfoto: Jens Maßlich