Monarchs den vielen Widrigkeiten nicht gewachsen
Dresden - Doch noch zwei Punkte am grünen Tisch? Wird's für die Dresden Monarchs nicht geben. Mit Fairplay hatte das Verhalten von Potsdams Offense-Coach David Saul (33) beim 57:21-Sieg seiner Royals im Top-Duell der GFL trotzdem nichts zu tun!
Nach einer persönlichen Disqualifikation trotzdem im Geheimen per Funk weiter zu coachen, ist unsportlich und regelwidrig - wie auch das Verhalten, was zur Bestrafung führte.
"Wir kennen als Trainer die Regeln. Wenn man raus ist, ist man vom Spielgeschehen isoliert und den bekannten Ehrenkodex sollte man einfach einhalten", erklärt Monarchs-Offense-Coach Robert Cruse (49).
Weil man aber damit gerechnet hatte, machte sich die Security auf der Anlage Bärnsdorfer Straße auf die Suche und fand Saul quasi in flagranti versteckt unter den 2410 Zuschauern.
"Leider geht es eben dann noch nicht immer fair zu", ärgert sich Cruse. Doch der Coach wollte das Fehlverhalten der Potsdamer nicht als Ursache für die letztlich deutliche Pleite ausmachen:
"Die Fehler sind auf unserer Seite zu suchen. Gerade in der zweiten Halbzeit hätten wir mehr Punkte machen müssen."
Einige Verletzungen waren für die Dresden Monarchs eine zu große Bürde
Null Punkte in 24 Minuten gab's in dieser Saison noch nicht. Neben den Langzeit-Verletzten Daniel Stechbarth (37), Florian Zur Nieden (24), Leon Otto (22) und David Baum (23) war vor allem der Ausfall von Star-Receiver Austin Mitchell (24) jederzeit bemerkbar.
Cruse: "Er ist unser Playmaker, macht im Schnitt 30 Punkte. Das wirkt sich einfach enorm aus, wenn so ein Spieler fehlt."
Zudem hatte sich Receiver-Kollege Hayden Braga (23) früh im Spiel am Innenband verletzt. Quarterback Steven Duncan (25) sogar noch früher schon im dritten Play an der Zehe, spielte aber durch.
Schwer humpelnd mit einer Orthese ging es für ihn nach dem Spiel in die Kabine. "Er hat das ganze Spiel damit gespielt. Man muss sich umstellen, im Spiel ist das immer schwierig. Wenn man jetzt weiß, dass er angeschlagen ist, kann man ein paar Sachen weniger mit ihm machen, andere dafür mehr", erklärt sein Offense-Coach.
Die Dresden Monarchs wollten eigentlich auch für den verletzten David Baum siegen
Duncan soll ebenso wie Mitchell am Samstag bei den Berlin Adlern wieder spielen können. Zwar sind die Play-offs schon sicher, hergeben kann man die letzten zwei Spiele aber trotzdem nicht.
Denn es geht noch um das Heimrecht. Die Tabellenführung ist nach der Pleite gegen die Royals futsch, Platz zwei aber noch nicht.
Den braucht es mindestens, um in den Play-offs das Heimrecht zu haben. Hauptkonkurrent dabei sind die New Yorker Lions Braunschweig (beide Teams punktgleich 16:4).
Headcoach Paul Alexander (63) muss seine Jungs wieder in Form bringen. Denn mit drei zu acht Touchdowns gegen Potsdam haben sich die Monarchs auch gegen so einen starken Gegner deutlich unter Wert verkauft.
Alexander stellt klar: "Wir gewinnen einfach die zwei Spiele. Das ist das Einzige, was zählt!"
Titelfoto: Lutz Hentschel