Dresden - Endlich geht es wieder los. Am morgigen Samstag (19 Uhr) starten die Dresden Monarchs bei den Paderborn Dolphins in die neue GFL-Saison. Neu-Quarterback Brock Domann (25) kann es kaum noch erwarten. Der US-Amerikaner will endlich auch auf dem Rasen zocken - erklärt er im TAG24-Interview.

TAG24: Brock, Sie spielen gern Brettspiele - wie Siedler von Catan - oder auch Poker. Was macht diese Spiele so besonders?

Brock Domann: "Ich mag es, Risiken einzugehen. Außerdem ist es eine friedliche Art, sich mit anderen Menschen zu messen, auf geistiger und emotionaler Ebene. Gerade bei Siedler von Catan ist es so, dass jeder mit den gleichen Ressourcen und Möglichkeiten startet. Jeder hat das Ziel, die anderen zu übernehmen und letztlich alle zu dominieren. Das macht großen Spaß."

TAG24: Gibt es Ähnlichkeiten zwischen diesen Spielen und American Football?

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Domann: "Klar gibt es Vergleiche, die man ziehen kann. Du hast eine Strategie, musst dich aber auch anpassen, wenn die nicht funktioniert. Du brauchst auch ein gewisses Maß an Verschwiegenheit und Geheimhaltung. Im Football solltest du auch nicht gleich alle deine Plays direkt offenlegen. Du musst den Gegner mit verschiedenen Formationen und Aktionen verwirren. Ähnlich wie beim Poker oder anderen Spielen."

TAG24: Warum spielen Sie American Football?

Domann: "Diesen Sport macht unglaublich viel Leidenschaft aus. Ich war schon immer eher ein Teamplayer und im Football gibt es jede Menge Dinge, die dich immer wieder aufs Neue herausfordern. Ich liebe das."

TAG24: Was sind Ihre Eindrücke von der Stadt, den Menschen und den Monarchs?

Domann: "Es ist atemberaubend und für mich nur schwer vorstellbar, wie lange diese historischen Gebäude mit all ihren Verzierungen und Statuen hier bereits existieren. Die Menschen hier sind unfassbar freundlich, hilfsbereit und sehr bodenständig. Die Monarchs sind sehr professionell aufgestellt und strukturiert. Sie wissen genau, was sie tun. Das macht es dir einfach, dich zu integrieren."

TAG24: Ihr Headcoach Greg Seamon hat in der NFL einen großen Namen. Kannten Sie ihn zuvor?

Domann: "Ich habe von ihm gehört. Natürlich war er auch ein Grund, warum ich nach Dresden gekommen bin. Denn, wenn dich jemand mit solch großer Erfahrung trainiert, dann bringt dich das weiter. Ich war aber auch schon immer gern da, wo man mich auch schätzt. Was man hier in mir sieht, welches Vertrauen man mir schenkt und welchen Plan man mit mir hat, war auch ein wichtiger Grund für meine Entscheidung."

TAG24: Haben Sie Idole?

Domann: "Ich würde nicht von Idolen sprechen, aber es gibt viele, von denen man sich etwas abschauen kann. Aktuell bin ich sehr beeindruckt von CJ Stroud (22) von den Houston Texans. Was er als Neuling in der vergangenen Saison abgeliefert hat, ist schon beeindruckend. Auch wie er sich neben dem Feld verhält. Bei Quarterbacks geht es nicht nur um die Leistung auf dem Platz. Du musst dich auch abseits des Platzes zu benehmen wissen. Zu solchen Menschen schaue ich auf."

TAG24: In den USA trainieren Sie auch Kinder. Wollen Sie hier ebenfalls Ihr Wissen weitergeben?

Domann: "Unser Offense Coordinator Robert Cruse hilft mir, ein Quarterback-Camp für Juni auf die Beine zu stellen. So etwas ist mir wichtig. Natürlich liegt der Fokus auf der GFL-Saison, trotzdem möchte ich auch etwas weitergeben."

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TAG24: In Paderborn geht es wieder um Punkte. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Domann: "Ich erwarte ein sehr physisches Spiel. Sie haben eine aggressive Defense, große Linemann und Saftys. Wir dürfen nicht weniger aggressiv in das Spiel gehen. Ich erwarte aber trotzdem viele Punkte. Ich freue mich wirklich drauf, weil es auch unsere erste Herausforderung wird."

TAG24: Vergangene Saison gab’s zwei deutliche Siege …

Domann: "Das ist gefährlich! Immer, wenn du jemanden unterschätzt, kann es dich richtig böse erwischen. Du musst bescheiden bleiben!"

TAG24: Wäre das Ziel Meisterschaft ein realistisches?

Domann: "Auf jeden Fall. Die anderen Teams müssen uns erst einmal schlagen. Wenn wir über die Saison fokussiert bleiben und das auf den Platz bringen, was wir sollen und können, dann sehe ich nicht viele andere Teams, die damit umgehen können."