Monarchs-Präsident will GFL-Finale im Harbig-Stadion
Dresden - Die Niederlage um die Krone des deutschen American Footballs war noch keine 15 Minuten alt, da trotzte Monarchs-Präsident Sören Glöckner (57) dem Schmerz der nur ganz knapp verpassten GFL-Meisterschaft und fand bereits wieder jede Menge positive Worte.
"Wir hatten eine super Saison. Wir haben uns richtig gesteigert und haben gezeigt, dass wir Potsdam schlagen können", erklärte der 57-Jährige und sprach dabei von "zwei Zielen, die wir uns vornehmen können".
Das erste: den nun zweimaligen Champion Potsdam Royals in der nächsten Saison in die Schranken weisen, bestenfalls - und das ist Ziel Nummer zwei - in einem Finale in der sächsischen Landeshauptstadt:
"Wir haben die meisten Zuschauer, sind der Standort in Deutschland, wo man sagen kann, da steckt die Liebe des Footballs drin. Da muss man sagen, da muss auch mal so ein Finalspiel hin. Daran sollte man auch arbeiten!"
Mehr als 5100 Zuschauer besuchten im Schnitt eines der acht Heimspiele der Monarchs in der vergangenen Saison. Deutlich mehr wären es wohl gewesen, hätten nicht noch vier davon auf dem Trainingsgelände an der Bärnsdorfer Straße stattgefunden, wo im Schnitt nur 1900 kamen.
Die Dresden Monarchs sind Zuschauermagnet in der GFL
Zum GFL Bowl am Samstag in Essen waren es gerade einmal 9712 Zuschauer. Beim einzigen Monarchs-Heimspiel im Rudolf-Harbig-Stadion gegen die New Yorker Lions Braunschweig waren es allein 12.637.
Und genau dort hätte Glöckner schon gern das letzte Finale gespielt. "Das hätte anders ausgesehen", findet der Präsident.
"Ich habe dem Oberbürgermeister schon gesagt, dass wir uns irgendwie Gedanken darüber machen müssen. Weil wir kriegen die Hütte voll! Wir würden das gern im Rudolf-Harbig-Stadion machen, weil es das schönste Stadion in Deutschland ist."
Doch genau das bzw. Hauptmieter Dynamo Dresden könnte dabei zum Problem werden.
Die Interessen von Dynamo Dresden haben Vorrang
"Wir sind zuallererst ein Fußball-Stadion, das ist vertraglich so festgeschrieben. Dynamo ist unser Hauptmieter, wir können in der freien Zeit trotzdem Veranstaltungen machen und wollen das auch", erklärt Stadion-Chef Ronald Tscherning.
"Das ganz große Fragezeichen dabei ist, wie sieht der Rasen danach aus? Wir haben einen Rollrasen, der ist nicht so stabil wie angesäter. Dass da bei einem Football-Spiel Schäden entstehen können, zeigt gerade das Beispiel Hannover, wo große Schäden entstanden sind."
Der "Rasenstreit" dort zwischen Zweitligist Hannover 96 und den Hamburg Sea Devils ist inzwischen beigelegt, zeigt aber, welche möglichen Probleme im Vorhinein abgeklärt werden müssen.
Tscherning: "Das Thema Finale ist auf der Agenda, wir wollen das auch unterstützen. Aber man muss die Risiken abdecken. Da müssen alle Parteien vorher klären, was im schlimmsten Fall passiert."
Titelfoto: Montage: Lutz Hentschel (2)